Kegeln in Hermsdorf - Teil 1 von 1871 bis 1945 |
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Kegeln gilt seit jeher als populäre Sportart, wird auch gern im volkssportlichen Rahmen betrieben. Hermsdorfs Aktive verkörperten schon in den dreißiger Jahren einen hohen Leistungsstand und erkämpften 1932 den Titel des Bezirksmeisters. Wie das Foto (sieheunten) zeigt, standen in der Mannschaft bekannte Hermsdorfer wie Hugo Trübner, Ernst Hädrich "Milch-Ernst" oder Frisör Karl Müller. Im Jahr 1933 erfolgte die Gleichschaltung der Vereine, bzw. deren Verbot und Auflösung. Als Kegelklub existierte von 1933 bis 1945 vermutlich nur noch der Klub "Jungblut": Aus vorhandenen Unterlagen ist ersichtlich, dass in Hermsdorf schon sehr lange gekegelt wird. Im Adressbuch von 1912 finden sich keine Hinweise auf Kegelvereine. Es ist aber bekannt, dass (auch innerhalb bestehender Vereine) Kegelgemeinschaften bestanden. In den Adressbüchern von 1925 und 1928 sind dann gleich mehrfach Kegelklubs eingetragen - siehe Aufstellung. Den ältesten Beleg gibt es auf einem Foto (siehe unten), dort ist ein beschriftetet Schrank eines Kegelvereins "1871-1872" zu sehen. Organisiert gekegelt wurde sowohl in eigenständigen Kegelvereinen, als auch in Sportvereinen. |
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![]() Federnschleißen auf dem Berg in der Gaststätte "Bergschlösschen" - hinten in der Mitte mit Fliege Werner Kraft (Wirt der Centralhalle), daneben seine Frau Anna, die das "Bergschlösschen" ab 1910 betrieb. |
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Aus dem Adressbuch von 1925 - links: Fünf der sieben eingetragenen Klubs hatte den "Ratskeller" mit der dort bestehenden Kegelbahn als Vereinslokal. Die Gründungsdaten der Kegelvereine sind nicht alle bekannt. Die Aufstellung links ist falsch und unvollständig, da:
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Zeitdokument aus dem Kegelklub "Kampfgruppe" |
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![]() Im Jahr 1932 wurde der Kegelklub "Kampfgruppe" Bezirksmeister in Gera |
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01 = Karl Müller Friseurmeister |
07 =
Erich Koschnitzki 08 = Paul Koschnitzki 09 = Ernst Hädrich "Milch-Ernst" 10 = Hermann Prager Sattlermeister 11 = Hugo Trübner |
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Zeitdokumente aus dem Kegelklub "Lauter Led'che" |
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Die Gegenstände stammen aus dem Nachlass von Werner Vogel. Er war Mitglied im Kegelklub "L.L." (Lauter Led'che), dessen Vorsitzende der Besitzer und Gastwirt des "Schützenhauses" Paul Geilert war. | ||||||||
Deckel eines Bierglases von Werner Vogel mit der Mitgliedsnummer 8. Rechts die Kappe von Werner Vogel und unten ein Einstecktuch. |
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![]() Kegelverein - "Lauter Led'che" (Schützenhaus) zu einem Wettkampf mit den Keglern von "Jungblut" (Centralhalle) |
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Zeitdokumente aus dem Kegelklub "Jungblut " |
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Postkarte aus dem Jahr 1923Absender: Paul Krause, Münchenbernsdorf, Roter Hof 183 - Schriftführer Kegelklub "Gut Holz" Empfänger: Willy Schmidt, Hermsdorf, Schulstr. 8 - Vorsitzender Kgelklub "Jungblut" Text:Münchenbernsdorf, 19.5.1923 Lieber Kegelbruder Schmidt! Nachdem in unserem Klub über das geplante Zusammentreffen Zweifel aufgekommen sind, bitte ich um Aufklärung ob Euer Klub am 27. ds (des Monates) nach hier kommen will, oder ob wir nach dort kommen sollen. Einer baldigen Antwort entgegensehend Mit Gut Holz Paul Krause, Schriftführer des Kegelklubs Gut Holz Offensichtlich wurde die Vorabsprache bei einem feucht fröhlichem Ereignis getroffen und man wusste nicht mehr richtig was abgesprochen wurde. Ob das Treffen dann gut gelaufen ist bleibt unbekannt. Aus der Karte ist aber zu entnehmen, dass
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Reliefbild in der Gesamtgröße 30 X 24 cm, mit Metallrelief 17 X 12 cm. Darstellung eines Keglers. Gefertigt zum 20 jährigen Jubiläum. Daraus ist zu sehen, das der Kegelklub "Jungblut" am 08.04.1919 gegründet wurde. Zusammen mit vielen weiteren historischen Material wurde dieses Bild auf Weisung verantwortlicher (besser gesagt verantwortungsloser) Sportfunktionäre höchster Ebene in den Müll geworfen und zum Glück dort gerettet. Ausschnitt des Metallrelief 17 X 12 cm. Darstellung eines Keglers. Gefertigt zum 20 jährigen Jubiläum. ![]() Vierter von rechts: Willy Schmidt ![]() Foto vom 20jährigen Jubiläum des Kegelklubs "Jungblut" 1919 - 1939 (siehe dazu oben das Reliefbild). Von links: Werner Plötner, Herbert Plötner, Kurt Posse, Fritz Röder, Willy Plötner, Albert Dölz, Willy Rosenkranz, Helmut Kolhoff, Fritz Opel und Erich Gradl. Das Foto oben wurde für offizielle Anlässe gefertigt. Am gleichen Tag und an gleicher Stelle entstand ein weiteres Foto für privaten Gebrauch. Klick auf Foto. Ausflug des Kegelklub "Jungblut". Die beiden Fotos befanden sich auf der Rückseite des Reliefbildes, stammen also aus dem Jahr 1939 ff. Ausflug des Kegelklub "Jungblut". |
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Kegelklub in der Schützengesellschaft |
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![]() Der Kegelverein der Hermsdorfer Schützengesellschaft. Die beiden Sieger eines Wettkampfes im Bild hinten erhielten einen Pokal (klick auf Pokal im Foto). ![]() Der Kegelverein der Hermsdorfer Schützengesellschaft auf einer Wanderung. Zweiter von links Ernst Gabler mit seiner Frau. |
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