Chronik des heutigen Blas-, Tanz- und Unterhaltungsorchesters KWH e.V. |
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© Stefan Lechner | |
Die zusätzlichen Beiträge und Fotos sind über die Symbole in den Zeilen, oder als Rundgang über die Schalter am Seitenende erreichbar. | |
1897 | Die "Köppingsche Kapelle" spielte zur Einweihung des Rathauses im Jahr 1896. Anhaltspunkte, ob es sich dabei um das Werksorchester handelt gibt es nicht. Die Porzellanfabrik Hermsdorf wurde 1890, damals mit noch relativ geringer Beschäftigtenzahl, gegründet. Es ist anzunehmen, dass es sich noch nicht um eine Werkskapelle handelte, zeigt aber - in Hermsdorf wird von je her Blasmusik gemacht. |
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1930 und 1933 |
Aus den beiden Jahren gibt es Fotos der Werkskapelle von gemeinsamen Aufmärschen mit dem Spielmannszug des Turnerbundes. Zu dieser Zeit erfolgten die Auftritte in Zivil. |
1931 | Im Jahr 1931 trug die Werkskapelle der HESCHO die Bezeichnung Musik-Kapelle-Hermsdorf . |
1934 bis 1937 |
Im Jahr 1934 wurde die Werkskapelle der HESCHO neu formiert. Der Leiter (Stabführer) der Kapelle war zu dieser Zeit Fritz Hertl. Der Aufbau des Klangkörpers war zur Zeit dem Nationalsozialismus angepasst. Was in den Uniformen und der Organisation seinen Ausdruck fand. |
1938 bis 1945 |
Foto
vom April 1938 - vor dem Haus der Familie Schröter (Höntsch)
Hermsdorf, Lessingstraße aufgenommen. Zum 25-jährigen Betriebsjubiläum von Walter Schröter (Lohnbüro) wurde ein Ständchen geblasen. |
1947 bis 1952 |
Nach dem 2. Weltkrieg
vollzog sich im Jahr 1947 eine Neugründung. Neugründung deshalb,
weil durch die sowjetische Besatzungszone und später die DDR alles aus und vor der Zeit des
Nationalsozialismus ausgelöscht wurde. Dabei wurde das Orchester auf Initiative
des damaligen sowjetischen Generaldirektors der SAG ( Sowjetische Aktiengesellschaft),
Jessakow, ins Leben gerufen. Besonders die gesellschaftlichen Veranstaltungen
der damaligen Militäradministration in Hermsdorf verlangten die notwendigen
musikalischen Umrahmungen. Aber die Lust an der Musik war natürlich
der Hauptgrund für diesen Zusammenschluss. Mit der Vorstellung eines
Salonorchesters wurde so das ''Orchester derKWH Hermsdorf'' gegründet. Dieser
Name wurde gewählt, da die späteren Keramischen Werke Hermsdorf
zur damaligen Zeit noch "Betriebe der Sowjetischen Aktiengesellschaft"
hießen. In dieser Phase der "Neugründung" des Orchesters bestand die Besetzung noch überwiegend aus Streichinstrumenten. Dies war auch der Grund dafür, dass außer der musikalischen Umrahmung von politischen Veranstaltungen, vorwiegend Salon- und Unterhaltungsmusik dargeboten wurde. Den ersten großen Auftritt hatte das Orchester zum 30. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, im November 1947, unter der musikalischen Leitung von Willy Greim. Mitglieder waren auch Musiker, die schon im Werksorchester der HESCHO gespielt hatten. Aus dem Jahr 1949 und 1959 blieben zwei Artikel aus der Betriebszeitung erhalten. |
1952 | Im Jahre 1952 bildete sich aus der Generaldirektion der SAG ( Sowjetische Aktiengesellschaft), der VEB (Volkseigene Betrieb) Keramische Werke Hermsdorf. Die bis dahin erfolgte sehr gut Unterstützung durch den Betrieb konnte weiter fortgesetzt werden. So organisierte der Betrieb ein sehr umfangreiches Notenarchiv und einen guten Bestand an Instrumenten. Dies führte dazu, dass sehr viele junge Musiker, vorwiegend Bläser, zum Orchester kamen. So wurde das altersbedingte Ausscheiden von Orchestermitgliedern ausgeglichen und der Wandel zur Blasmusik gefördert. |
1953 | Der frühere Militärmusiker Richard Wiedemann übernahm die Leitung des Orchesters. |
1960 - Bilder |
Auf
Grund der vielen Aufgaben, die das Orchester zu bewältigen hatte,
wurde 1962 Kurt Liebau als hauptamtlicher
Orchesterleiter eingesetzt. Durch sein konsequentes Auftreten profilierte
sich das Orchester und spielte nun ausschließlich Blasmusik. Jetzt
zeigten sich auch die ersten wesentlichen Erfolge. Das Orchester wurde
"Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv der DDR". Dies war natürlich
auch ein Ergebnis kontinuierlicher, harter und zielgerichteter Probenarbeit. Im Ergebnis der Zusammenarbeit mit den Komponisten aus Gera und dem Patenschaftsvertrag mit den Musikern der Bühnen der Stadt Geraer konnte das Orchester 1965 zum ersten Mal an den 7. Arbeiterfestspielen teilnehmen. Von da an erfolgte die Teilnahme an den Arbeiterfestspielen regelmäßig. Zu den 13. Arbeiterfestspielen, die 1971 in Leipzig durchgeführt wurden, errang das Orchester eine Goldmedaille. |
1972 bis 1979 |
Im Jahr 1972
feierte das Orchester sein 25-jähriges Bestehen - bezogen
auf die "Neugründung 1947". In diesen 25 Jahren trug es wesentlich
zur Entwicklung der Blasmusik im damaligen Bezirk Gera und darüber
hinaus bei. Zu den regelmäßigen
Veranstaltungen 1974 / 1975 des Orchesters gehören auch die Kurkonzerte im Kurpark
Bad Klosterlausnitz. |
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1980 bis 1989 |
Durch ständigen
Zugang von jungen Nachwuchsbläsern konnte das Orchester nahezu ohne
Qualitätsverluste verjüngt werden.
Im Jahr 1980 schied Kurt Liebau aus gesundheitlichen Gründen als musikalischer Leiter aus. Die Direktion
übernahm von da an Otto Weber , der
jahrelang erster Flügelhornist im Orchester war und sich im Rahmen
der Weiterbildung zum "Leiter des künstlerischen Volksschaffens"
auf dem Gebiet der Blasmusik qualifizierte. Etwa um 1982 wurde folgende Visitenkarte verwendet - die Nummer
nicht anrufen - sie ist Geschichte, wie die Karte selbst. Rechts das heutige Logo des Orchesters.
Nicht nur im nahen Umkreis machte sich das Orchester vom Kombinat VEB Keramische Werke Hermsdorf einen Namen. Zum Beispiel erfolgte ein Auftritt des Klankörpers im Kulturaustausch zwischen der DDR und der Sozialistischen Republik Rumänien. Vom 19. bis 29. Mai 1985 gastierte das Orchester im Partnerbezirk Timisora. Auch hier wurde das Orchester zu den Konzerten begeistert empfangen. |
1989 |
Nach 10-jähriger
Tätigkeit schied Otto Weber 1990 aus gesundheitlichen
Gründen als Orchesterleiter aus. Diesen Umstand und die gesellschaftliche
Wende verkraftete das Orchester relativ problemlos.Die künstlerische
Leitung übernahm Fritz Winter. Er war für
das Orchester schon seit 1963 in der Nachwuchsausbildung tätig und
arbeitete bei den Bühnen der Stadt Gera. Am 12.und 13.06.1993 stellt
die Maibaumgesellschaft Hermsdorf e.V. und die Stadt Hermsdorf im Rahmen
des Maibaumsetzens ein eigenes Blasmusikfest auf die Beine, an dem auch
das Orchester teilnimmt. Gäste sind unter anderen auch die Feuerwehrkapelle
aus Nizza. Vom 25. bis 27.08.1995 fand das erste "Blasmusikfest des
Saale - Holzland - Kreises" statt, welches durch das BTU organisierte
wurde. Das Orchester wurde
neben wenig anderen Vereinen auserwählt, den Saale - Holzland - Kreis
beim Thüringer Sommerfest Der langjähriger Dirigent Willy Greim verstarb am 24.12.2001. |
21.02.2002 | In der Jahresmitgliederversammlung
wird der Beschluss gefasst, die Geschichte des Orchesters neu zu erforschen.
Die Jahre 1934 bis 1947 wurden zuerst durch die sowjetische Besatzungszone,
dann durch die DDR Offiziellen, nicht als Gründungsjahr angesehen.
Die Nazizeit sollte verschwiegen werden, ebenso die Zeit zuvor. Gerade in dieser Zeit brachten
die Mitglieder des Orchesters den Menschen etwas Freude. Es stellte sich in neuen Forschungen herausstellen, dass die 1934 gegründete Kapelle und das 1947 neu gegründete Orchester der gleiche Klangkörper waren. Ebenso die Musiker, die 1930 bereits mit den Spielmannszügen des Turnerbundes auftraten. Das heutige Blas-, Tanz- und Unterhaltungsorchester kann somit auf eine über 70-jährige Geschichte zurückblicken. |
07.04.2002 | Das diesjährige Kaffeekonzert - erstmals zusammen mit den "Singenden Holzländern" - fand wieder große Anerkennung. Im Rahmen des Konzertes wurde der bisherige Dirigent Fritz Winter verabschiedet und der neue Dirigent Steffen Weber vorgestellt. |
01.03.2005 | Das Ehrenmitglied Richard Bernard verstarb kurz vor seinem 99. Geburtstag. |
24.03.2007 | Auf der Vollversammlung des Blasmusikverbandes Thüringen wurde Steffen Weber – Freytag zum neuen Landesmusikdirektor gewählt. |
29.01.2008 | Kurz vor seinem 96. Geburtstag verstarb das Ehrenmitglied Walter Schmidt. Am 13.02.1912 geboren, er gehörte als einer der ersten Musiker zu denen, die nach dem 2. Weltkrieg den Erhalt des Orchesters sicherten und war noch lange Jahre aktiv dabei. Bereits in den 1930-er Jahren gehörte er dem Klangkörper, damals Werksorchester der HESCHO, an. Die Galerie aus dem Jahr 2006 zeigt ein Ständchen für Walter Schmidt |
Auszeichnungen des Orchesters | |
1968 | Ehrennadel für hervorragende Leistungen im künstlerischen Volksschaffen |
1968 | Ehrenplakette des Zentralausschusses für Jugendweihe der DDR |
1969 | Verleihung des Titels „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ |
1970 | Silberne Ehrennadel des Nationalrates der Nationalen Front |
1971 | Goldmedaille der 13. Arbeiterfestspiele |
1972 | Wanderfahne des Rates des Bezirkes Gera beim Leistungsvergleich der Blasorchester |
1972 | Zum 2. Male Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ |
1973 | Einstufung beim Bezirksleistungsvergleich der Blasorchester, Tanz- und Unterhaltungsorchester, mit dem Prädikat „Sonderstufe“ |
1975 | Zum 3. Male Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ und Medaille „Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv der DDR“ |
1976 | Bezirksvergleich der Blas- und Tanzmusik mit dem Prädikat „Sonderstufe“ |
1977 | Zentraler Leistungsvergleich der Blasorchester der DDR mit dem Prädikat „Ausgezeichnet“ |
1996 | Fest der Blasmusik in Gleichenamberg, Teilnahme in der Oberstufe und „1. Rang mit Auszeichnung“ erreicht (höchstmögliche Stufe) |
19.11.2006 | Wertungsspiel in Römhild, des Blasmusikverbandes. Von allen beteiligten Klangkörpern belegte das Blas-, Tanz- und Unterhaltungsorchester Keramische Werke Hermsdorf e.V. den 1. Platz und erhielt die Stufe "SEHR GUT". |
Bildergalerie 46 Fotos quer durch die Geschichte Orchesterleiter BTU Orchestersfotos von 1990 bis 2005 |
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