Aus der Geschichte des Saale - Holzland - Kreises
 

Freistaat Thüringen

 
Mitteldeutsches Land,   16 171 qkm, 2,49 Millionen  Einwohner,   Landeshauptstadt  Erfurt.
 

Landesnatur

Thüringen ist ein Teil der Mittelgebirgsschwelle mit dem  Thüringer Wald als bedeutendstem Höhenrücken, der sich nach Südosten im Thüringischen Schiefergebirge und im  Frankenwald fortsetzt. Zentrum des Landes ist das Thüringer Becken, das von niedrigen Höhenzügen (Eichsfeld, Dün, Hainleite, Schmücke, Schrecke, Finne) gerahmt wird. Es ist größtenteils sehr fruchtbar, ebenso der Tieflandstreifen der Goldenen Aue zwischen Kyffhäuser und Hainleite. - Das Klima ist mild und im Regenschatten von Harz und Thüringer Wald recht niederschlagsarm. Das Gebiet an der mittleren Unstrut ist das trockenste Deutschlands.

Wirtschaft

Die Landwirtschaft findet im Nordteil des Thüringer Beckens beste Voraussetzungen (Weizen, Gerste, Zuckerrüben). Bei Erfurt werden in großem Umfang Gemüse, Blumen und Heilpflanzen angebaut und Samen gezüchtet; in den weniger fruchtbaren Gegenden Roggen-, Hafer- und Kartoffelanbau. Die bedeutendsten Bodenschätze sind Kalisalz an der Werra und bei Bleicherode sowie Braunkohle bei Altenburg. Wichtige Industriezweige sind Feinmechanik-Optik (Jena) und Fahrzeugbau (Eisenach). Auf den Höhen und im Vorland des Thüringer Walds überwiegen Heimarbeit und Kleinbetriebe.

Geschichte 

Der germanische Stamm der Thüringer wird erstmals im 4. Jahrhundert erwähnt. Sein Reich wurde 531 von dem Frankenkönig  Theuderich erobert und seitdem als fränkische Provinz regiert und im 8. Jahrhundert von  Bonifatius christianisiert. Seit 1050 setzte sich das Geschlecht der  Ludowinger durch und erhielt 1130 von König Lothar III. die Landgrafenwürde. 1247 erlosch das ludowingische Haus. Die Nachfolge trat der Markgraf von Meißen  Heinrich der Erlauchte (Wettiner) an. 1264 musste er das hessische Westgebiet Thüringens preisgeben. Durch Erbteilung und Aussterben mehrerer Grafengeschlechter bildete sich eine Vielzahl von einzelnen Herrschaften aus. Den Hauptanteil erwarben jedoch die Wettiner, die Grafen von Schwarzburg und die Herren Reuß. Zuletzt bestand Thüringen aus dem Großherzogtum Sachsen - Weimar - Eisenach, den      3 Herzogtümern Sachsen - Meiningen, Sachsen - Altenburg, Sachsen - Coburg - Gotha und den vier Fürstentümern Schwarzburg - Sondershausen und Schwarzburg - Rudolstadt, Reuß ältere Linie (Greiz) und Reuß jüngere Linie (Gera). Sie schlossen sich 1920 zum Land Thüringen zusammen, mit Ausnahme des Landesteils Coburg. Durch die Verfassung von 1921 wurde Thüringen Freistaat. Am Ende des 2. Weltkriegs von US-amerikanischen Truppen erobert, kam Thüringen zur sowjetischen Besatzungszone. Im Zuge der Neugliederung der DDR wurde 1952 das Land Thüringen aufgelöst und im wesentlichen auf die Bezirke Gera, Erfurt und Suhl aufgeteilt. Bei der Wiedervereinigung Deutschlands nach dem Sturz des SED - Regimes wurde 1990 das Land Thüringen wiederhergestellt. Es nahm wieder die Bezeichnung „Freistaat Thüringen“ an.

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