Goethe
wurde am 28.08.1749 in Frankfurt(Main) geboren. Er begann sein Studium
der Jura 1768 in Leipzig, das er aber wegen einer schweren Krankheit unterbrach
und 1771 in Straßburg fortsetzte. Auf Einladung von Herzog Carl
August zog er nach Weimar, wo er ab 1776 im Staatsdienst arbeitete. 1786
-1788 erste Italienreise, 1790 zweite Italienreise. Goethe starb am 22.03.1832
in Weimar.
Goethe war ein reichbegabter
Mensch und lebenslang vom Glück begünstigt. Er wurde 1749 in
Frankfurt am Main geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen
auf. Sein Vater war ein gebildeter Mann, der sein Leben nach strengen
Grundsätzen führte, ohne dass er einen richtigen Beruf gelernt
hätte. Seine Mutter dagegen war eine frohe, heitere Frau mit viel
Wärme, Phantasie und Humor. Beide Eigenschaften seiner Eltern hatte
der Sohn geerbt. In Leipzig und Straßburg studierte Goethe auf Wunsch
seines Vaters Rechtswissenschaft. In seine Straßburger Zeit fällt
seine Liebe zu der jungen Friederike Brion in Sesenheim im Elsass. Goethe
konnte alle seine Empfindungen - Liebe, Trauer, Schmerz - mühelos
in Worte kleiden. So hat er auch aus seiner Beziehung zu Friederike die
schönsten Liebesgedichte verfasst.
Nach Abschluss seines
Studiums war Goethe Rechtsanwalt in Frankfurt, aber ohne dass ihm seine
Arbeit Spaß gemacht hätte. Er wäre viel lieber ein unabhängiger
Schriftsteller gewesen. Aber dieser Beruf konnte ihn nicht ernähren.
Goethe hat in seinem
Leben viele Frauen geliebt. Sie gaben ihm immer wieder Anlass zu neuen
Dichtungen. Aber geheiratet hat er zunächst keine von ihnen. Er wollte
seine Freiheit, seine Unabhängigkeit behalten. Friederike und manche
andere hat er unglücklich gemacht, als er sie verließ.
Die jetzt folgenden
Jahre bezeichnet man als “Sturm- und Drangzeit”, in der man
mehr das Gefühl betonte als den Verstand, wie in der vorhergegangenen
Aufklärung. Goethe schrieb jetzt sein erstes Schauspiel, den leidenschaftlichen
“Götz von Berlichingen”, und einige Jahre später
das Trauerspiel “Egmont”. Aus seiner unglücklichen Liebe
zur Verlobten eines Freundes heraus entstand der Roman “Die Leiden
des jungen Werther”, der Goethe weltberühmt machte. Manche
jungen Männer mit unglücklicher Liebe nahmen sich aufgrund des
Romans wie Werther das Leben.
1775 berief der junge
Herzog Karl-August von Weimar Goethe als Minister an seine Residenz. Für
den Dichter begann jetzt ein Leben strenger Pflichterfüllung im Dienst
des kleinen Herzogtums. An Frau von Stein fand er in Weimar eine mütterliche
Freundin. Es entstanden Erzählgedichte (= Balladen) wie “Der
Erlkönig” und “Der Fischer”. Aber erst die spätere
Freundschaft mit dem Dichter Friedrich Schiller regte Goethes dichterische
Schaffenskraft wieder neu und stark an.
Mit Goethes Reise
nach Italien (1786 - 88) begann seine “klassische” Periode.
Die Dramen dieser Jahre wie “Iphigenie” und “Torquato
Tasso” betonen nicht mehr allein das Gefühl. Vielmehr soll
das Gefühl vom Verstand gebändigt und veredelt werden. So soll
sich der Mensch zu einem sittlich immer vollkommeneren Wesen entwickeln.
Nach seiner Rückkehr
aus Italien nahm Goethe Christiane Vulpius, eine junge Frau, in sein Haus,
die er 1806 schließlich heiratete. Sie gebar ihm mehrere Kinder,
von denen aber nur sein Sohn August am Leben blieb.
Goethe wurde allmählich
immer berühmter. Menschen aus vielen Ländern pilgerten nach
Weimar und erwiesen ihm ihre Verehrung. Er aber zog sich immer mehr von
den Menschen und ihren Meinungen zurück. Er baute sich seine eigene
Welt der Schönheit und der idealen Formen auf. Er forschte in der
Natur und beschäftigte sich mit ihren großen Grundgesetzen.
Als sich in Deutschland
und Europa die Völker gegen Napoleons Fremdherrschaft erhoben, verbot
er seinem Sohn, sich an dem Freiheitskampf zu beteiligen. Er verehrte
Napoleon als großen Menschen, aber er verabscheute zugleich Krieg
und Blutvergießen. Den neu aufkommenden nationalen und demokratischen
Ideen stand er ablehnend gegenüber.
Auch noch im Alter
ergriff Goethe immer wieder die Leidenschaft für schöne und
geistvolle Frauen. Aus seiner Beziehung zu Marianne von Willemer entstand
der “West-Östliche Diwan”. Bis ins höchste Alter
- er starb 1832 im Alter von fast 83 Jahren - war Goethe von einer erstaunlichen
Schaffenskraft. Seine Lebenserinnerungen schrieb er auf in seinem Werk
“Dichtung und Wahrheit”. Kurz vor seinem Tod vollendete er
den 2. Teil des Dramas “Faust”, das zur Weltliteratur gehört.
In der Person des Faust schildert er den Weg des suchenden Menschen aus
der Verworrenheit des Lebens zur Erkenntnis seiner ewig-göttlichen
Bestimmung: Arbeit für das Wohl der Menschheit, Dienst für die
Gemeinschaft. Daraufhin wird Faust der Eingang in den “Himmel”
zuteil mit den Worten: “Wer immer strebend sich bemüht, den
können wir erlösen”.
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