09.08.1931 - Handball - 1. Großfeldmannschaft des Turnerbundes Hermsdorf
09.08.1931 - Handball - 1. Großfeldmannschaft des Turnerbundes Hermsdorf

01 = Fritz Dechant - Vorsitzender Turnerbund
02 = Herbert Studenick
03 = Fritz Krieg
04 = Otto Morgenroth
05 = Willi Schröter
06 = Werner Bermig

07 = Werner Weidauer
08 = Walter Hänseroth
09 = Alfred Bauch
10 = Karl Bratfisch
11 = Arthur Wetzel
12 = Werner Thomas

Nachfolgend ein Gedicht, entnommen aus einer Festzeitung des Turnerbundes Hermsdorf“. Solche humorvollen Zeitungen erstellten
verschiedene Vereine für Vereinsfeste. Im Gedicht werden viele Handballer von oben „vorgestellt“.

Aus dem Handballerlager

Keene Abteilung hat mieser abgeschnitten wie die Handballer mit ihren Pflichtspielen. Aber ihren Humor haben alle behalten und feiern ihre Festlichkeit weiter als sei nichts geschehen. Wir wollen uns von ihnen in Schüttelreimen unterhalten.

  1. Als erster Pussel kommt jetzt dran, weil der am besten täuschen kann.
    Der kommt schön durch und wirft, o mei, zwei Meter an dem Tor vorbei.

  2. Wetzel Arthur, Linksverbinder, viel zu langsam ist der Sünder,
    macht auch manchmal Doppelfang und fängt dann noch zu schimpfen an.

  3. Bermig Bimbo tut mir leid, der hat zum Spielen jetzt seine Zeit.
    muss hinter seinen Büchern sitzen und jetzt schon fürs Examen schwitzen.

  4. Knabenturnwart, Mittelläufer, Ehemann man staunt, was Schilling alles kann,
    na jou, du kannst ja nichts dafür, aber trotzdem gratulieren wir.

  5. Karl Bratfisch, unser Bester man, neben Handballspiel auch anders kann.
    Im Schnopsen und Skaten er Meister ist, doch dabei er auch nicht vergisst:
    Mensch sei helle, bleib Junggeselle.

  6. Bauch, Alfred, unser linker Läufer, treibt Handballsport mit sehr viel Eifer.
    Doch neulich sagte mir der Bauch, ich hab‘ ne Braut, die lieb‘ ich auch.

  7. Der Studenick hat seine Spielführer gequält, bis er selber ward gewählt.
    Als Stürmer er seinen Mann stellt, und treu zu seiner Marth’l hält.

  8. Sein Vetter Werner, vom Bärenwirt der Sohn, der neulich vom Wagen fiel,
    ihr wisst‘s ja schon, und mit jeder Kuh gleich weiß Bescheid, der hält mit ihm die Einigkeit.

  9. Elf Freunde wollen wir sein, spricht der Süße, habt ihr’s gehört, ihr jung‘ Gemüse,
    geht mit gutem Beispiel voran und meldet seinen Sohn bei den Handballern an.

  10. Der Zwiebel, was der Tormann is, macht seine Sprünge mit viel Schmiss,
    doch oft, wenn er in der rechten Ecke liegt, der Ball dann in die linke fliegt.
    Der Junge hat viel unruhig Blut, doch seine Hilde, die is‘ gut.

  11. Jetzt kommt der Morgenroth auch dran, Karl Knie der hat’s ihm angetan.
    Theater spielt er ganz famos, als Geschäftsführer ist er groß.
    Das Handballspielen fällt ihm jetzt schwer, ja wenn die Liebe und der Suff nicht wär.

  12. Herling, Stuhlfaut Nr. 2, Spielführer ist er jetzt nebenbei,
    beim Tanzen und in seinem Tor, kommt ihn so leicht kein Fehler vor.

  13. Tänzer, Herbert - Weidenhaun, Verteidiger sind, man sieht sie kaum.
    Leppo jetzt Kariere macht, und seinen Freund, den Tell, auslacht.
    Weil er kommt in die Erste rein, und Tell muss in der Zweiten bleib’n.

  14. Erst Sepp, der der durstige Bauernbu, der lasst die Madels hübsch in Ruh?
    Zum Lieben hat er kaum Geschicke, drum wirft zum Bierglas er die Blicke,
    das ist zu klein, und das Stoßgebet „Herrgott, wenn ich’en Maßkrug hätt.“

  15. Mostrich (Senf Walter) wieder heil, Silvester kam zu seinem Teil,
    es waren ja noch mehr dabei, doch um 11 Uhr wars vorbei.

  16. Schriftführer Opitz recht behält, wenn er sagt, dass ihn jeder wählt.
    Unser Onkel Winterstein, lebt sich bei uns so richtig ein,
    er spielt in Hermsdorf jetzt juchee und sagt St. Gangloff nun ade.

  17. Der Finke in die erste Mannschaft will, doch sitzt er beim Pussel viel zu viel,
    der Spielführer ihn zu langsam sind’t, bleib du nur in der Zweiten, Fink.

  18. Karl Lutz, den Namen, wenn ich schon hör, Kinder ist ein Stück Malheur.
    14 Tage in Hermsdorf, und schon hat er eene Braut, und die hat er noch von een andern geklaut.

  19. Hesse unser Spitzenturner, macht vom Reck ein Salto herunter.
    Im Handball ist er auch nicht schlecht, aber immer hat er ooch nicht recht.

  20. Krieg Kurt: Ich muss Torwart sei, da ging so leicht leener nei,
    und wenn ich erst Schiedsrichter bin, muss unsere Dritte jedes Spiel gewinn‘.
 
Zu den Personen, die in den Versen genannt werden, können nachfolgende Angaben gemacht werden:
 
  1. Pussel = Willi Schröder später wie Vater Dentist, Eisenberger Straße.
    Im Foto oben Nr.: 5.

  2. Arthur Wetzel = geboren 31.12.1910 gefallen am 23.01.1945, Schulstraße Vater Glaserei.
    Im Foto oben Nr.: 11.

  3. Bermig Bimbo = Werner Bermig, Sohn von Albin Bermig - Leitermacher und Holzhändler, Eisenberger Str. 42.
    Im Foto oben Nr.: 6.

  4. Schilling = Willi Schilling „Jau“ und Frau Else, Tischlermeister, Siedlung, Kirchenholzweg.
    Im Foto oben fehlt er.

  5. Karl Bratfisch = Chauffeur, Ernststraße 38, Vater Emil Bratfisch „Schulze Michels Emil“.
    Im Foto oben Nr.: 10.

  6. Alfred Bauch = Rodaer Straße 45, Mutter Witwe Barbara Bauch. Alfred Bauch wär Trainer der Jugendmannschaft.
    Im Foto oben fehlt er.

  7. Studenick = Herbert Studenick Fabrikarbeiter, Schillerstraße 26.
    Im Foto oben fehlt er.

  8. Vetter von 7. Werner = Werner Thomas, Sohn des Eigentümers der Gaststätte „Zum Schwarzen Bär“ Bruno Thomas (Wirt von 1919 bis 1939).
    Im Foto oben fehlt er.

  9. Süße „dr Süße“ = Walter Hänseroth aus Schleifreisen, kam am 09.04.1945 bei den Luftangriffen auf Hermsdorf in der HESCHO ums Leben.
    Im Foto oben Nr.: 8.

  10. Zwiebel = Herbert Schröter, Schlosser, Schillerstraße 32. Die „eigentliche Zwiebel“ war Willy Steingrüber. Der Spitzname wurde aufgrund der engen Verwandtschaft übernommen. Im Foto oben fehlt er.

  11. Morgenroth = Otto Morgenroth, verheiratet mit Kramer, Hilde (Buchdrucker), Vereinspressewart. Kaufmännischer Angestellter, Sportplatzweg. Vermutlich auch Mitglied im Theaterverein „Volksbühne“. Im Foto oben Nr.: 4.

  12. Herling = Walter Herling, Kistenfabrik Schulstraße, Turnwart seit 1919 und erster Turnwart (Sektions- / Abteilungsleiter) nach Gründung der Handballabteilung.
    Im Foto oben fehlt er.

  13. Tänzer, Herbert    = Im Foto oben fehlt er.
    Weidenhaun         = Im Foto oben fehlt er. Vermutlich Werner Weidenhaun (Vater Malermeister).
    Leppo  = Im Foto oben fehlt er. Spitzname der Familie Gräfe, könnte sich um Lothar Gräfe handeln.

  14. Sepp = Zuordnung zurzeit nicht möglich, könnte Vorname Josef sein.

  15. Mostrich = Ernst, Walter Senf, wohnhaft Schulstraße, geboren 08.08.1910 Hermsdorf S.A. gefallen 25.07.1944.
    Im Foto oben fehlt er.

  16. Opitz = keine Hinweise zurzeit.
    Im Foto oben fehlt er.
    Winterstein = Reinhard Winterstein, Sohn der Hebamme Klara Winterstein.
     Im Foto oben fehlt er.

  17. Finke = Spitzname der Familie / Leiternfabrik Klaus. Zurzeit keine weitere Zuordnung möglich.
    Im Foto oben fehlt er.

  18. Karl Lutz = keine Hinweise zurzeit.
    Im Foto oben fehlt er.

  19. Hesse = Edmund Hesse Männerturnwart des Vereins, Schneider, Rodaer Straße 30.
    Im Foto oben fehlt er.

  20. Kurt Krieg = Betonsteinfabrikant, Eisenberger Straße.
    Im Foto oben fehlt er.

 

Seitenanfang