Geschichte der Sektion Federball - heute Abteilung Badminton |
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Die Bezeichnungen Abteilung und Badminton sind weder für Hermsdorf bis 1990 noch die DDR historisch. Es bestand in der BSG-Motor Hermsdorf eine Sektion Federball. Der Sprachgebrauch Badminton war in der DDR unbekannt oder besser gesagt verpönt. Badminton wird deffiniert als Wettkampfsport des Federballes. Obwohl die Bezeichnung Federball im Gebrauch war, wurde bereits nach den heute in Badminton bekannten Regeln gespielt und gekämpft. Die Sektion Federball in der Betriebssportgemeinschaft ( BSG) Motor Hermsdorf wurde im Oktober 1958 gegründet . Zu den Gründern zählten Ingeborg Eckardt, Sektionsleiter waren:
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Training zur Meisterschaft 1963 - auf dem Spielfeld Elisabeth Gräfe verh. Schau (links mit erhobenen Schläger), rechts daneben Helga Schmidt verh. Lechner. | |
Helmut Benz war als Autodidakt erster Trainer und formte in seiner Freizeit eine republikweit erfolgreiche Nachwuchsmannschaft. Heute kaum vorstellbar, dass dienstags- und samstagnachmittags nach der Schule 25 Kinder auf einem einzigen Feld in der alten Turnhalle der Friedensschule, ohne Waschmöglichkeiten, trainierten und dabei trotzdem massig Spaß hatten. Bis 1971 erkämpfte allein sein Sohn Andreas sieben Medaillen im Nachwuchsbereich für Hermsdorf. Im Jahr 1973 hörte Helmut Benz als Übungsleiter auf. | |
Mitte der 1960er Jahre begann die erhebliche Erweiterung des damals größten Betriebes des Kombinates VEB Keramischen Werke Hermsdorf. Daran geknüpft war die Erweiterung Hermsdorfs. Im Jahr 1967 wurde die damalige 2. Politischnische Oberschule errichtet. Die angeschlossene Schulturnhalle folgte erst später. Als Zwischenlösung ließ im Februar 1968 Generaldirektor Waldemar Schilling eine Traglufthalle errichten, die auch durch die BSG Motor Hermsdorf genutzt wurde. Für die Federballer standen nun Trainingsmöglichkeiten auf drei Feldern zur Verfügung. Allerdings waren die äußeren Bedingungen, wie das Fehlen einer Heizung und Waschmöglichkeiten bzw. das Zusammenfallen der Halle bei Sturm, nicht sehr günstig. Wie angeführt gab es mit der Traglufthalle oft Probleme. Im Jahr 1972, Helmut Benz trainierte dort gerade mit seinen Schützlingen, brach die Halle in sich zusammen. Die Sportler konnten sich noch alle in Sicherheit bringen. Danach wurde sie nicht wieder aufgebaut und dann abgerissen. Dadurch fehlte den Federballern die Trainingsmöglichkeiten. Man kehrte dorthin zurück, wo alles angefangen hatte, in die Friedensschule. War aber nun gezwungen sich einzureihen, so dass die Trainingsmöglichkeiten beschränkt waren. Durch die damaligen Sektions- und Übungsleiter wurde trotzdem eine ausgezeichnete Trainingsarbeit im Nachwuchsbereich geleistet. Der Erfolg konnte sich sehen lassen. Im Jahr 1963 fanden die Bezirksmeisterschaften im Federball in Hermsdorf statt. Die Wettkämpfe standen unter dem Motto "Vorwärts zum 4. Deutschen Turn- und Sportfest". Die Hermsdorfer Sportler konnten dabei gute Ergebnisse erzielen:
Peter Ziener, der 1963 für die BSG "Stahl Maxhütte" startete wurde Bezirksmeister (Einzel). Peter Ziener kam 1965 als Lehrer an die Friedensschule Hermsdorf und war dort bis 1968. Er wechselte dann an die Schule in Unterbodnitz, spielte aber weiter in Hermsdorf. Von 1965 bis 1968 war er Sektionsleiter Federball. Im November 1966 begannen Partnerschaftsbeziehungen mit einer Federballmannschaft "TJ Slavoy Gottwaldov". Im November 1966 fuhr Hermsdorf nach Gottwaldov, 1967 kamen die Sportler aus Gottwaldov nach Hermsdorf. Das Freundschaftsspiel entschied Hermsdorf mit 6 : 5 für sich. Im Jahr 1967 fand die Bezirksmeisterschaft Gera statt, Austragungsorte waren Gera und Jena. Die Hermsdorfer waren auch hier sehr erfolgreich. Zu den 1969 in Hoyerswerda stattgefundenen DDR-Meisterschaften errangen die Hermsdorfer Federballer gleich drei Titel.
Zwischen 1969 und 1972 erkämpften die Schüler im DDR-Maßstab 4 Bronze- und 6 Silbermedaillen sowie den DDR-Meistertitel für:
Diese außergewöhnlichen Erfolge im Nachwuchs mussten sich einfach fortsetzen im Erwachsenenbereich. Motor Hermsdorf bestimmte in all den Jahren die Bezirksspitze mit, wurden fünfmal Bezirksmannschaftsmeister, fünfmal Zweiter und einmal Dritter. Bis zum Jahre 1990 erkämpften Hermsdorfs Federballer bei Bezirkseinzelmeisterschaften diese stattliche Anzahl von Medaillenplätzen: 1. Platz 2. Platz 3. Platz Im Jahr 1972 begann der Bau der Werner-Seelenbinder-Sporthalle, die am 19.04.1974 eingeweiht wurde. Damit verbesserten sich die Trainingsbedingungen nochmals und ab da standen 6 Spielfelder zur Verfügung. Es war seinerzeit die beste ausgestattete Sporthalle im Bezirk Gera. Die Mitgliederzahlen wuchsen auf über 50. Der damalige Abteilungs-und Übungsleiter Werner Schau sorgte dafür, dass Hermsdorf in allen Altersklassen am Wettkampfbetrieb teilnahm und im Bezirksmaßstab auch zu weiteren Erfolgen kam. So konnte die allgemeine Klasse, heutige Senioren, bis zur Wende 5 Bezirksmannschaftsmeistertitel, 5 x 2.Plätze und 1 x 3.Platz erringen. Das Durchschnittsalter der Spieler lag erheblich über 30 Jahre und wird damit der heutigen Bezeichnung „Senioren“ schon sehr gerecht. Eine Aufwertung für die Hermsdorfer Federballspieler war der Einstieg in den internationalen Mannschaftsvergleich mit der tschechischen Mannschaft TJ CSAD Plzen im Jahre 1976. Diese Freundschaftsspiele wurden jährlich im Wechsel Hermsdorf / Plzen als Austragungsort bis zur Wende durchgeführt. Die 14 Begegnungen endeten mit einem Remis von 7 zu 7. 1985 gelang es dem Sportfreund Jochen Herling erstmals einen Bezirkseinzelmeistertitel zu erringen, nachdem er 1980 und 1983 bereits Vizemeister wurde. Im Jugendbereich war es die Sportfreundin Ute Hofmann (Zehmisch) die auf bezirklicher Ebene die Spitze bildete und mit einer Doppelpartnerin aus Jena einen 3. Platz bei der DDR-Meisterschaft belegte. Die im aktiven Wettkampfsport stehenden Altersklassensportler Gudrun Albrecht, Ursula Lucke, Werner Schau, Dieter Bauer, Wolfgang Fricke, Werner Ambrosch, Jochen Herling und Reinhard Spitzer erkämpften den entsprechenden Altersklassenwettkämpfen für die Abteilung über 20 Bezirksmeistertitel sowie 2. und 3. Plätze. Ende der 80-er Jahre gab es auch wieder eine starke Schülermannschaft mit den Sportfreunden Sandra Lucke, Jacqueline Göhler, Uwe Fricke, Thomas Engel, Rayk Albrecht, Kay Rohn und Marian Schöppe. An DDR-Meisterschaften nahmen teil: 1976............... Conny Geguschke |
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Die Freilufthalle neben der 2. POS nach 1968 - die neue Turnhalle steht schon. Sie wurde auch von den Federballern als Trainingshalle genutzt. | |
Die Halle wurde auf Veranlassung des Generaldirektor Waldemar Schilling vom Kombinat VEB KWH 1968 für die BSG Motor Hermsdorf errichtet. Bis zum Bau der Turnhalle an der ehemaligen 2. POS auch für den Schulsport genutzt. Im Jahr 1972 trainierte Helmut Benz mit seinen Schützlingen in der Halle, als diese zusammen brach. Es konnten sich alle in Sicherheit bringen. Die Halle wurde danach nicht mehr repariert und abgerissen. |
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Die Entwicklung nach der Wende |
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Im Jahre 1990 integrierte sich der DDR-Federball-Verband im "Deutschen Badmintonverband". Nach der Wende sank die Mitgliederzahl und speziell im Nachwuchsbereich fehlte es an guten Spielern. Der Geschlossenheit und das Gemeinwohldenken der „Altgedienten“ in der Abteilung, ist es zu verdanken, daß es im Hermsdorfer Federball, nunmehr als Abteilung Badminton, wieder aufwärts ging und Erfolge eingefahren werden konnten.
In dieser Konstellation wurde in Thüringens höchster Spielklasse der Landesliga, zweimal der 1. Platz, einmal Platz 2 und zweimal Platz 4 erkämpft, also eine ständige Platzierung in der Spitzengruppe. Für die Saison 1999 / 2000 wurde aus dem Jugendbereich eine ganz junge Erwachsenenmannschaft gebildet, die heute in der Bezirksklasse Staffel - Ost spielt. Im Individualbereich war es vor allem Sandra Lucke, die für Hermsdorfer Erfolge sorgte. So wurde sie mehrmals Thüringenmeisterin im Jugendbereich und errang 1994 bei den südwestdeutschen Jugendmeisterschaften jeweils Platz 3 im Einzel und Doppel. Ihr sportlicher Höhepunkt war aber der Thüringer Meistertitel 1997 im Dameneinzel der Erwachsenen. Ende 2008 feierte die Abteilung Badminton das 50jährige Jubiläum der Abteilung Badminton. Dabei besann man sich auch auf die Wurzeln der Hermsdorfer Federballer. Ein Beitrag aus der OTZ zur Jubiläumsfeier klick unten links auf das Vorschaubild. Auch hier der Hinweis Federball - Badminton (siehe oben). Die Feier hatte nur einen kleinen Wehmutstropfen, man hatte vergessen einige Aktive aus der Geschichte, selbst Gründungsmitglieder einzuladen, wie zum Beispiel Volker Kreß, Hermann Stötzner sowie Helga Schmidt verh. Lechner Übrigens - Andreas Benz ist heute noch als Funktionär in Radebeul aktiv im Badminton. Für eine Biografie klick auf Vorschaubild rechts. |
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