Georg Kraft - Kraftsportler / Ringer |
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- Georg Kraft wurde
am 29.12.1906 in Hermsdorf geboren, in der heutigen Paul-Junghans-Str.16.
- Er besuchte in
Hermsdorf die Schule und erlernte danach den Maurerberuf.
- Von 1919 bis 1933
war er aktiver Arbeitersportler.
- 1920 - mit 14 Jahren
wurde er bei der Gründung des Kraftsportvereins Hermsdorf Mitglied
der Jugendringergruppe.
- 1919 bis 1921 war
er Mitglied im Arbeiter-Turn-und-Sportbund-Hermsdorf.
- 1921 bis 1933 war
er Ringer Mitglied des Arbeiter-Athleten-Bundes Hermsdorf, der 1933
durch die Nazis verboten wurde.
- 1923 nahm Georg
Kraft am Dreisportfest in der Jugendklasse bis 55 kg teil.
- 1925 - beim Bezirkssportfest
in Hermsdorf wurde er Bezirksmeister des Bezirks Jena-Stadtroda. Zwei
Jahre später belegte er in Erfurt beim Kreisportfest den 3. Platz
im Federgewicht.
- 1926 war er im
Wettkampf mit der ersten in Deutschland weilenden sowjetischen Ringermannschaft
erfolgreich.
- 1927 / 1928 erreichte
er hei den Thüringermeisterschaften in der Klasse B einen 2. Platz.
Er nahm an Städtewettkämpfen mit Mannschaften aus ganz Deutschland
teil.
- 1927 bis 1933 in
den Jahren der Arbeitslosigkeit wurden von den Sportlern, die noch Arbeit
hatten, die Unkosten für ihre arbeitslosen Sportfreunde mitgetragen.
- 1928 Pfingsten
- beim Besuch von Städtewettkämpfen in Gera lernte Georg Kraft
Werner Seelenbinder persönlich kennen. Er erlebte, wie Werner Seelenbinder
auf dem 2. Bundessportfest in Gera alle Gegner schulterte und Bundesmeister
wurde.
- Übungsmaterial
und Gerate wurden von Verein selbst aus dem Erlös sportlicher Veranstaltungen
im Gewerkschaftshaus Hermsdorf (Ratskeller) angeschafft. Zwei Ringermatten
wurden in freiwilligen Einsätzen selbst hergestellt.
- Als Angehöriger
der Jugendringermannschaft nahm er an kreisoffenen Ringerwettkämpfen
teil. Als Jugendlicher kämpfte er in der Herrenmannschaft in den
Gewichtsklassen Bantam- und Federgewicht.
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- Dienstags und freitags
fanden im Gewerkschaftshaus Übungsabende statt. Die Wettkämpfe
wurden von den Sportlern selbst finanziert.
- Der Kraftsportverein
Hermsdorf war dem Arbeiter-Athleten -Bund Deutschlands angeschlossen.
- Mehrmaligen Aufforderungen
der Funktionäre des Deutschen Turn- und Sportbundes, sich dieser
bürgerlichen Sportvereinigung anzuschließen oder ihre eigene
aufzulösen, folgten die Hermsdorfer Arbeitersportler nicht. 1933
versuchten die Nazis, die Sportgeräte wegzunehmen. Diese waren
aber bereits von einigen Sportfreunden versteckt worden. Erst 1934 fielen
diese Geräte durch Verrat in die Hände der Nazis.
- Nach Rückkehr
aus der Kriegsgefangenschaft versuchte Georg Kraft mit Sportfunktionären
in Verbindung zu treten und wieder eine Ringersektion zugründen.
Trotz großer Begeisterung waren die materiellen Schwierigkeiten
so stark, dass nach neun Monaten die Sektion Ringen und Boxen ihre Arbeit
wieder einstellen musste.
- Bei der Suche nach
Vorbildern war es selbstverständlich, dass dies nur die 1.Ringermannschaft
des Sportklubs Berlin-Neukölln mit Werner Seelenbinder sein konnte.
Georg Kraft nutzte jede Gelegenheit um Werner Seelenbinder ringen zu
sehen. In den Jahren 1926 bis 1933 hatte Werner Seelenbinder enge freundschaftliche
Verbindungen mit den Ringern aus Gera-Zwötzen.
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Jugendmannschaft Hermsdorfer Ringer, 2. Erich Buchmann, 3. Georg Kraft. 5. Hermann Täumel |
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Urkunden
von Georg Kraft, die er als Ringer erhielt. |
Nach dem Krieg
war er Georg Kraft als Abteilungsleiter für Kultur und Sozialwesen
in den KWH tätig. Er verstarb am 30.05.1987. |
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