Tanzschule - Abschlußbälle

 

Ein Ball ist eine gehobene, festliche, gesellschaftliche Tanzveranstaltung, zu der ein meist ausgewähltes Publikum Zutritt hat. In früherer Zeit waren Bälle für die gehobenen Gesellschaftsschichten ein wichtiges Element des Heiratsmarktes. Junge Frauen traten als Debütantinnen auf Debütantinnenbällen erstmals als erwachsene, heiratsfähige Personen auf. Heute dienen sie dem Zweck des Sehens und Gesehenwerdens.
Das Wort "Ball" kommt vom spätlateinischen "ballare" - tanzen, hüpfen. Historisch fand ein Ball in einem Ballsaal statt. Herrschaftliche Häuser besaßen einen Ballsaal (Tanzhaus), in dem bei schlechtem Wetter in der Tat auch Ballspiele stattfanden. 
Im deutschen Sprachraum wurde ein Tanzfest jedoch zunächst als "Dantz" bezeichnet. Erst im 18. Jahrhundert hatte sich der Begriff  "Ball" durchgesetzt und bezeichnete dann eine öffentliche Tanzlustbarkeit
Der Abschlussball ist eine Veranstaltung, in der ein erfolgreicher Abschlusses, häufig des Abiturs oder eben der Tanzschule, gefeiert werden. Diese Tanzstundenbälle haben schon immer, so auch in Hermsdorf, eine große Tradition. Sie waren der krönende Abschluss eines jeden Tanzstundenkurses. In den Kursen wurden Kenntnisse und praktische Fähigkeiten in den Standardtänzen und Modetänzen der betreffenden Zeit gelehrt. In guten Tanzschulen gab es dazu auch noch Unterricht in gutem Benehmen, Umgangsformen u.a.
Nicht selten haben sich zur Tanzstunde Pärchen kennengelernt, die dann heirateten.

Hermsdorf selbst besaß nie eine eigene Tanzschule als Institution. Diese hätte sich für die Größe des Ortes nicht gerechnet. Alle Kurse, die in Hermsdorf durchgeführt wurden, wurden von Schulen aus Gera und zum Teil Jena durchgeführt. Die bekannteste war die „Tanzschule Jakobi“ Gera. In der nachfolgenden Bildergalerie werden einige Beispiele dargestellt. Heute finden im Hotel & Gasthaus „Zum Schwarzen Bär“ Kurse der Tanzschule Hartwig aus Jena statt.

 
Tanzstundenball in den 1920-er Jahren im ehemaligen Schützenhaus
Tanzstundenball in den 1920er Jahren im ehemaligen Schützenhaus