- 1780 - Im Alter von acht Jahren schwere Erkrankung an der Ruhr.
- 1783 - Wegen schwerer körperlicher und seelischer Erkrankung der Mutter
kommt der 11-jährige Fritz nach Lucklum zum Haus des "Onkels
Großkreuz" (Gottlob Friedrich Wilhelm von Hardenberg, 1728-1800),
der als Landkomtur des Deutsch-Ritterordens auf Schloss Lucklum zwischen
Helmstedt und Wolfenbüttel residiert. Sein Haus ist die Stätte
weltgewandter Aristokraten der Aufklärungszeit. Fritz befindet
sich hier in einer Gegenwelt zum sparsamen, streng pietistischen Elternhaus.
Der Onkel wünscht für seinen Neffen eine stolze Staatskarriere,
der Vater möchte seinen Sohn zum strengen Pietisten erziehen. In
diesem Spannungsfeld entwickelt der Knabe bald eine unabhängige
Urteilsbildung. Der Onkel bleibt eine bestimmende Gestalt in Friedrichs
Leben.
- 1783 - Der Vater wird am 14. Dezember zum Ersten Direktor der kurfürstlichen
Salinendirektion von Dürrenberg, Kösen und Artern ernannt.
Erste Gedichte.
- 1784 - Vater Ulrich Erasmus tritt sein Amt als kursächsischer Salinendirektor
an. Die Familie zieht nach Weißenfels.
- 1786 - Unterricht in den klassischen Sprachen, Griechisch und Latein.
- 1788 - Im Mai sucht Novalis Gottfried August Bürger in Langendorf bei
Weißenfels auf.
- 1789 - Abschluss der Schulbildung am Gymnasium Eisleben. Damit endet auch sein
Jugendwerk als Dichter. Er übersetzt klassische Autoren. Am 23.
Oktober Immatrikulation an der Universität Jena. Karl Leonhard
Reinhold lehrt die neue Philosophie Immanuel Kants (1724-1804). Schiller
liest über europäische Staatsgeschichte. Durch den Zuzug weiterer
bedeutender Gelehrter wird die Universität berühmt.
- 1790 - Beschäftigung mit Kant. Freundschaft mit Schiller. Im April wird
in Wielands "Neuem Teutschen Merkur" sein Gedicht "Klagen
eines Jünglings" veröffentlicht. Am 24. Oktober Immatrikulation
für das Studium der Rechte, Mathematik und Philosophie an der Universität
Leipzig.
- 1791 - Im Januar erste Begegnung mit Friedrich Schlegel.
- 1792 - Novalis glaubt das Heil zur Festigung seines Charakters beim Militär
zu finden; Disziplin, Ordnung, Regelmäßigkeit sollen seinen
romantischen Schwung und seine Phantasie zügeln. Am 27. Mai Immatrikulation
in Wittenberg.
- 1793 - Juristisches Staatsexamen am 14. Juni. Danach bis Oktober unbeschwerte
Wochen in Weißenfels. Am 25. Oktober Übersiedlung nach Tennstedt.
Am 8. November Dienstantritt als Aktuarius beim Kreisamt in Tennstedt.
Am 17. November erste Begegnung mit Sophie von Kühn anlässlich
einer Dienstfahrt. Novalis ist 22 und Sophie 13, als er sich mit ihr
verlobt. Ein halbes Jahr danach bricht Sophies tödliche Krankheit
aus.
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- 1794 - Inoffizielle Verlobung mit Sophie am 15. März. Beginn der Fichtestudien.
Novalis setzt Fichtes Philosophie vom Selbstbewusstsein des Ich in eine
produktive, weltschöpferische Kraft um.Ende Mai begegnet er Johann
Gottlieb Fichte und Friedrich Hölderlin in Jena.
- 1795 - Dienstantritt in Weißenfels, als Akzessist bei der Salinendirektion.
- 1796 - Am 19. März stirbt Sophie, am 24. April Hardenbergs Bruder Erasmus.
Besonders Sophies Tod verstärkt Novalis' Neigung zur Mystik; der
Verlust der Verlobten bestimmt seine Dichtung. Intensive Beschäftigung
mit Goethes
- 1797 - "Wilhelm Meister". Um Fachkenntnisse für den geplanten
Eintritt in das Berg- und Salinenwesen zu erwerben, beginnt Hardenberg
mit einem Studium an der Bergakademie Freiberg, wo der Geologe Abraham
Gottlob Werner (1749-1817) sein wichtigster Lehrer wird.
- 1798 - Novalis schickt August Wilhelm Schlegel ein Bündel Manuskripte,
"Vermischte Bemerkungen" und "Blütenstaub".
Veröffentlichung des "Blütenstaub" im ersten Heft
des "Athenaeum", erstmalig unter dem Pseudonym Novalis - "welcher ein alter Geschlechtsname von mir ist und nicht ganz unpassend".
Im Sommer hält er sich für vier Wochen zur Kur in Nordböhmen
auf; dort entstehen die "Teplitzer Fragmente". Im Dezember
verlobt er sich mit Julie von Charpentier.
- 1799 - "Jetzt leb ich ganz der Technik, viel unter der Erde, und über
der Erde bin ich mit vielen mühsamen Studien geplagt". - Hinwendung
zur Praxis, ein Gebot für den zukünftigen kursächsischen
Salinenbeamten. Ende der Freiburger Studienzeit. Amtsantritt als Salinenassessor
in Weißenfels am 7. Dezember 1799. Im Juli Bekanntschaft mit Ludwig
Tieck in Jena, enthusiastischer Freundschaftsbund. Beide besuchen Herder
und Goethe. Tieck begleitet Novalis zu dessen Elternhaus nach Weißenfels,
beide besuchen Tiecks Schwager Johann Friedrich Reichardt auf Giebichenstein
in Halle. Im November Romantiker-Treffen in Jena. Höhepunkt der
jungen romantischen Bewegung. Im Haus der Brüder Schlegel, mit
deren Frauen Caroline und Dorothea, Schelling, Tieck und dessen Frau,
Johann Wilhelm Ritter. Novalis trägt den gerade entstandenen geschichtsphilosophischen
Aufsatz "Die Christenheit oder Europa" vor.
- 1800 - Berufliche Pflichten, Reisen nach Freiberg, Dresden und zu den Salinen.
Pläne für die Hochzeit mit Julie. Bewerbung um die Stelle
eines Amtshauptmanns für den Thüringischen Kreis. Die tödliche
Krankheit nimmt Besitz von seinem Körper. Dennoch vollbringt Hardenberg
auch als Philosoph und Dichter in diesen Monaten Bedeutendes. In der
ersten Jahreshälfte schließt er die "Hymnen an die Nacht"
ab, ebenso den ersten Teil des "Heinrich von Ofterdingen".
- 1801 - Am 24. Januar kehrt er von einer Reise nach Dresden wieder in sein Elternhaus
nach Weißenfels zurück. Der 25. März ist sein Todestag.
Sein Bruder Carl und der Freund Friedrich Schlegel sind bei ihm.
Hardenberg "Novalis"
hielt sich sehr oft in Schlöben auf. Das ehemalige Schloss Schlöben
befand sich im Besitz der Familie. Die Orgel in der Kirche Schlöben
trägt seinen Namen. Die Grundschule Schlöben wurde ebenfalls
nach ihm benannt. Siehe dazu unter Tourismus "Novalisorgel" |