Prof. Dr. rer. nat. Friedrich Heyder

* 10.04.1948 Gehren
† 23.01.2011 Dernbach
 
Prof. Dr. rer. nat. Friedrich Heyder

Nach dem Abitur erlernte er den Beruf des Glasbläsers in Ilmenau (Abschluss 1966). Von 1966 bis 1971 folgte ein Studium als Diplom-Chemiker an der Friedrich Schiller universität Jena. 1971 bis 1973 schloß sich ein Forschungsstudium der Festkörperchemie an.

1973 bis 1985 war er im Kombinat VEB Keramische Werke Hermsdorf, Abteilung Forschung mit der Entwicklung von Elektroporzellan und der Technologie von Oxidkeramik tätig.Im Jahr 1979 erfolgte seine Promotion als Dr. rer.nat. und am 01.04.1985 wurde Friedrich Heyder als Dozent an die Ingenieurschule für Elektrotechnik und Keramik Hermsdorf (heute Berufsschulzentrum) berufen.

Seine Fächer und Arbeitsgebiete waren:

  • Physikalische Chemie der Keramik
  • Keramische Werkstoffe
  • Konstruktions- und Funktionskeramik
  • wissenschaft-technische Entwicklungsarbeit und Betreuung von Ingenieurabschlußarbeiten

Er bildete sich stets weiter, so zum Beispiel in:

  • Neue Verfahren der Keramik
  • Applikation technischer Keramiken
  • Plasmaspritzen
  • Anwendungen von Standartsoftware (Text, dBase, Calc) u.a.


Dr. Friedrich Heyder begann sein Wirken im ehemaligen Kombinat VEB Keramische Werke Hermsdorf. Hier war er lange Jahre in der Forschung tätig. Dann lehrte er als Dozent an der ehemaligen Ingenieurschule für Keramik Hermsdorf, und in dessen Folgeeinrichtung dem Berufsbildungszentrum.

Im Jahr 1992 wurde Dr. Heyder als Professor an die Fachhochschule Koblenz berufen. Hier war er insbesondere für die Lehrgebiete der Allgemeinen Keramik, der Baukeramik und der Thermischen Verfahrenstechnik (Trocknungsprozess) im Diplomstudiengang Werkstofftechnik Glas und Keramik verantwortlich. Diese Fachgebiete wurden von ihm in der Lehre sehr engagiert und mit dem richtigen Praxisbezug in enger Zusammenarbeit mit der Ziegel-, der Fliesen- und der Steinzeugröhrenindustrie betrieben. Dies spiegelte sich in zahlreichen Diplom- und Studienarbeiten seiner Studierenden und Absolventen, aber auch in Fachveröffentlichungen wider. Er war Initiator und Organisator des Lehrganges für Mitarbeiter der Ziegelindustrie in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie. Insgesamt wurden von ihm 13 dieser Lehrgänge organisiert, die sowohl von den Teilnehmern als auch von den Industrieunternehmen sehr
positiv angenommen worden sind.

In der Deutschen Keramischen Gesellschaft, Fachausschuss 2 „Rohstoffe“, war Kollege Heyder ebenso aktiv. Viele Jahre prägte er als Mitglied des Redaktionskomitees der Keramischen Zeitschrift deren fachlichen Inhalt und ihr Erscheinungsbild entscheidend mit. Auch der Industrieverband Fliesen und Platten fand in ihm stets einen kompetenten Ansprechpartner.

Im Jahr 1999 übernahm er das Amt des Dekans am Fachbereich Werkstofftechnik Glas und Keramik der FH Koblenz bis zum Februar 2003. In dieser Zeit war er Mitinitiator und Mitgründer des Bildungs- und Forschungszentrums Keramik (BFZK) im Jahr 2000 und konnte als Mitglied in den Beiräten des Forschungsinstitutes für anorganische Werkstoffe - Glas und Keramik - (FGK) und im CeraTechCenter (CTC) deren Entwicklung fachlich begleiten und mitgestalten. Anschließend war er für zwei weitere Wahlperioden der Prodekan des Fachbereichs.

 

Prof. Dr. rer. nat. Friedrich Heyder verstarb am Sonntag, dem 23.01.2011, im Alter von 62 Jahren nach schwerer Krankheit.