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Nachdem Karl Gottlob Opel
verstorben war, wurde am 24. und 25.06.1901 sein Eigentum
versteigert. Im "Boten für den Westkreis" und im "Eisenberger Nachrichtsblatt" vom 15. bzw. 24.06.1901
wurde die Inventar-Auktion bekannt gegeben:
Im Auftrage der Erben sollen
Montag den 24. und Dienstag den 25. Juni, von
vormittags 10:00 Uhr ab
die zum nachlasse des Karl Gottlob Opel, weil.
in Hermsdorf,
gehörenden Gegenstände, als:
4 Pferde, 6 Kühe, 2 Kalben (1 hochtragend), 2 Ziegen
in, 1 altes
Schwein, 8 Läuferschweine, 12 Hühner und 1 Hahn, 1 Droschke,
1 Kutschwagen, 1 Halbverdeck, 5 größerer Wagen (darunter drei
4 zöllige) 2 Fleischerwagen, 2 Rennschlitten, 3 Schleppschlitten,
1 Stockwagen, 1 Jauchenwagen, 1 Drillmaschine, 3 Ackerpflüge,
1 Krimmer, 1 hölzerner und 3 eiserne Eggen, 1 Kartoffelpflug,
1 Walze, 2 Jauchenfässer, Rüstleitern, 1 Wurfmaschine,
1 Runkel-
maschine, 2 Paar Ernteleitern, 3 Schellengeläute,
3 Kutschgeschirre,
4 Arbeitsgeschirre, Ketten, 1 Dreschmaschinen, 1 Bückenwage mit
Gewichten, 6 Pferdekummete, 1 Ladenaufsatz m. Regal,
Mehlkasten, 1 Wächerolle, ca. 50 Ztr. Kartoffeln, 1 Parrie Brennholz,
ca. 100 Ztr. Briketts und Torf, ca. 80 Ztr. Heu, ca. 120 Ztr.
Stroh, ca.
50 Schock Strohbänder, sowie verschiedene Möbels, als Sofa,
Kleider - und Bücherschränke, Glas Schrank, Schreibpult,
Pianino,
Bettschrank mit Matratze, Bettstellen mit Matratzen, Tische, Stühle,
Kleider strenge und dergleichen mehr an Ort und Stelle meistbietend versteigert werden.
Hermsdorf, den 12.6.1901.
Justizrat Oertel
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Karl Gottlob Opel zeugte mit seinen beiden Ehefrauen 16 Kinder,
von denen 3 verstarben. Diese Kinder, also alles Geschwister von Louis
Opel "Russe" werden nachfolgend mit aufgeführt,
da deren unterschiedliche Laufbahnen teilweise ebenfalls in der
Hermsdorfer
Geschichte eine Rolle spielten.
Louis Karl
Adolf Opel „Russe“
*
18.03.1857 Hermsdorf
† 04.10.1918 Hermsdorf
1.
Ehefrau in Hermsdorf
Brauer, Louise Marie
* 05.09.1858 aus Zwönitz stammend † 22.05.1910 in Jena bestattet
Hochzeit 26.06.1907
2.
Ehefrau in Hermsdorf
geb.
Rühling, verw. Müller, Rosa Maria * 26.02.1882
Hochzeit
13.11.1913
Nach
dem Tod von Louis Opel hatte diese in 3. Ehe den Reinhold
Goldberg geheiratet
(Standesbeamter
und Bürgermeister von 1912 bis 31.07.1924).
Goldbergs
Tochter Trude aus 1. Ehe heiratete den „Zigaretten-Hädrich“ aus
der Schillerstraße
Um
1870 wanderte Louis Opel nach Russland aus. Über die Art, wie er Hermsdorf verlassen hatte,
ranken viele Legenden. So wird erzählt, er sei mit einer Zirkustruppe,
andere sprechen von einer Bärentruppe, von hier weg. Er soll zudem
in Moskau am Zarenhof Porzellanmaler gewesen sein. Alle diese Aussagen
können durch nichts belegt werden.
Nachweisbar dagegen ist, dass er in Moskau eine Schildermalerei mit ca.
40 Angestellten besaß. Er eröffnete außerdem in Nishnij Nowgorod, am Zusammenfluss
von Oka und Wolga, eine Ladenausstellung.
Im Jahr 1896 besuchte sein Vater Karl Opel - zu dieser Zeit Gemeindevorsteher und
Landtagsabgeordneter - seinen Sohn in Moskau und Nishnij Nowgorod. Auf dieser
Besuchsreise kam es zu mehreren bedeutsamen Ereignissen.

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Kathastrophe zu erfahren,
bei der 2690 Personen verletzt wurden,
davon
1389 tödlich. |
Im "Eisenberger
Nachrichtsblatt" vom Mittwoch, d. 24.06.1896 wird von der
aufregenden Reise berichtet:
"Hermsdorf. Dem „Boten für den Westkreis“ entnehmen
wir Folgendes: nach mancherlei Abenteuern und köstlichen Erlebnissen
ist der Gemeindevorsteher und Landtagsabgeordnete Opel als Hermsdorf
von seiner Fahrt nach Moskau zurückgekehrt, wohin er von seinem
Sohne, welcher dort ein blühendes Geschäft betreibt, eingeladen
war, um Zeuge der Feste zur Krönungsfeier zu sein. In Warschau
war er auf der Hinreise irrtümlich ihn einen Hofzug gekommen,
wo er stundenlang unbehelligt blieb und sogar an einem feinen Diner
teilnehmen konnte, welches im Speisewagen serviert wurde, da er auf
die Frage, ob er ebenfalls Abgeordneter wäre (das heißt
zur Krönung) mit Recht antworten konnte: „Jawohl, Landtagsabgeordneter
von Altenburg!“ Schließlich ist aber der schweigsame
Mann, welcher sich wie ein Lamm im Tigerkäfig stets ängstlich
in die Ecke drückte, doch verdächtig erschienen, und nach
Prüfung seiner Legimitation von 3 Tscherkessen arretiert worden,
welche ihn fast mitten in der Nacht an einer einsamen Stationen aussetzten,
von wo ihn nach manchen Anfechtungen frühmorgens ein Zug wieder
aufnahm, und ihn glücklich an sein Ziel, nach Moskau, brachte.
Wenn ihm dort auch nun durch seinen Sohn alle Unbequemlichkeiten
möglichst aus dem Wege gerückt worden, so waren doch seine
Leiden und Abenteuern nicht zu Ende. So hat
er unter anderen in dem großen menschenwürgenden Gedränge,
welches die bekannte entsetzliche Katastrophe herbeiführte,
stundenlang auf dem Verdeck eines Pferdebahnwagens aushalten müssen,
wohin er sich geflüchtet hatte, um dem Schlimmsten zu entgehen. |
Aber auch die Belohnung sollte
nicht ausbleiben, und sie bildet einen ergreifenden Beweis für
die Anhänglichkeit, welche die erlauchten Prinzessinnen
aus dem Altenburger Fürstenhause, die jetzt dem russischen
Kaiserhaus als Großfürstinnen angehören, ihrer
alten Heimat erhalten haben. Seine Hoheit der Prinz Albert von
Sachsen-Altenburg, welcher den Altenburger Hof bei der Krönung
vertrat, hatte zufällig von der Anwesenheit unseres Abgeordneten
aus dem Holzlande vernommen, ließ bei dem Konsul die Wohnung
von ihm erforschen, denselben in der gnädigste Weise zu
sich entbieten, und teilte nach einer langen, durch die den hohen
Herrn auszeichnende Leutseligkeit erlebten Unterhaltung Herrn
Opel mit, er werde tags darauf zur Frau Großfürsten
Konstantin, der erlauchten Tochter seiner Hoheit des Prinzen
Moritz von Sachsen-Altenburg, abgeholt werden. Dies ist denn
auch geschehen, trotzdem unser Landsmann wegen Mangel an geeigneter
Garderobe dringend abgewehrt hatte, und er kann nicht genug Worte
finden, die rührende Herzlichkeit zu schildern, mit welcher
die hohe Dame durch das verbindende Heimatsgefühl sich zu
dem einfachen Manne herab ließ. aber auch Ihre Kaiserliche
Hoheit, die Großfürstin-Mutter, unserer unvergessliche
Prinzessin Alexandra, hat nach einigen vergeblichen Versuchen
- da er inzwischen einen Abstecher nach Nishnij-Nowgorod gemacht
hatte - unseren Weltreisenden am Morgen des Unglücks-Tages
auf dem Chlodzintaplatze in einer Hof-Equipage abholen lassen,
und dadurch wahrscheinlich sein Leben gerettet, weil er andernfalls
schon früher nach dem Geschenkfelde gegangen, und somit
viel tiefer in das tödliche Gedränge gekommen wäre.
Mit gleicher Herzlichkeit und Herablassung ist ihm auch hier,
- in einer fast familiären Unterhaltung mit dem treuherzigen
Holzländer - von der erlauchten Dame begegnet wurden, und
als die kostbarsten Erinnerungszeichen, um welche ihn alle Mitglieder
der deutschen Kolonie in Moskau beneideten, hat Herr Opel die
mit eigenhändiger Unterschrift ausgezeichneten Photografien
der allerhöchsten Frauen, welche sie ihm gnädigste
als Andenken überreicht hatten, mit in seine Heimat gebracht.
Somit hatte ein gütiges Geschick darauf hingewiesen, dass
der Altenburger Abgeordnete eigentlich doch in den Hofzug gehörte.
H.K." |
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Postkarte, die Louis Opel aus Moskau schrieb |
Um 1900 kam Louis Opel nach Hermsdorf zurück. Es gibt
eine Postkarte von 1905 an seine Adresse in Hermsdorf, in diesem Jahr
war er also mit Sicherheit wieder in Hermsdorf. Aus Russland brachte
einige Pferde und Stallburschen mit. Mit diesen Pferden handelte er
in Hermsdorf und der Region. Für diesen Handel soll er weitere
Pferde aus Russland bezogen haben. In dieser Zeit erhielt Louis Opel,
auf Grund der Tatsache, dass er in Russland gewesen war, den Spitznamen „Russe“.
Der Hermsdorfer Schmied Steingrüber, bei denen er seine Pferde
beschlagen ließ, wurde fortan „Russenschmied“ genannt.
Seine Stallungen befanden sich hinter dem Elternhaus in der Ernststraße
13.
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Das Foto links zeigt die Rückansicht des Hauses mit Stall,
an der heutigen Geraer Straße. Die Aufnahme entstand in den 30er
Jahren und wurde aus einem Lastkraftwagen heraus aufgenommen. Dieser
befand sich in Fahrtrichtung Geraer Straße in Richtung Freibad.
In der rechten Bildmitte mündet die Geraer Straße in die
heutige Alte Regensburger Straße. Im Bild rechts ist diese Einmündung
zu sehen. Im Opelschen Haus hatte der Ofensetzer Franz Rudolph sein
Geschäft mit Schaufenster, später befand sich sein Geschäft
im nächsten
Haus (Nr. 13) und in der 11 ein Stellmacher - siehe unten. |
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Die Aufnahme links zeigt die Ernststraße 11 im Jahr 1956
(brauner Pfeil).
Von dort weiter nach rechts folgt das Opelsche Haus (blauer Pfeil)
Nr. 13 (damals Ofensetzer Franz Rudolph). Beide siehe Hausgeschichte hier
Dann Gasthof & Fleischerei „Altenburger
Hof“ (Remme) Nr. 15 und eine Konsumverkaufsstelle, später
Fahrzeuggeschäft, heute Bestellannahme.
In die andere Richtung das Eckhaus war Grunerts Bäcker
und weiter in
Richtung Bergstraße der Schmied Prüfer. |
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Louis Opel
„Russe“ - ganz rechts - beim Pferdehandel in Netzschkau.
Mitte mit hellem Hut und dunklen Jackett Louis Rosenkranz "dr olle Saore" aus Klosterlausnitz. |
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In der Ernststraße (heute Alte Regensburger Straße) ließ Louis
Opel abgebildetes Haus, die Nummer 25, umbauen und erweitern. Es steht neben der Gaststätte "Weißer Hirsch", später "Centralhalle" und "Central-Theater" (Kino) heute Leerstand. Anfänglich nannten es die Hermsdorfer „Leipziger Bahnhof“.
Louis Opel hatte im Jahr 1905 auf einer Auktion in Leipzig, von einem Abriss
oder Umbau eines Bahnhofes, Fenster, Türen und anderes Baumaterial
ersteigert und hier im Bau verwendet. Dieser Name ging verloren und das
Haus wurde später nur noch „Russenhaus“ genannt. Im Foto um 1920 befindet sich im Haus ein Möbelgeschäft der Möbelwerke Eisenberg.
Unter anderen hatten dort auch ihre Geschäfte Karl Emil Opel "Eiskarl" und Ernst Hädrich "Milchernst".
Im Haus wurde Max Müller - lange Jahre Verwaltungsleiter der Betriebpoliklinik und dessen Sohn Prof. Dr. med.habil. Dieter Müller geboren. |
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Auch die beiden Wand-Hochreliefs (in
der Straßenfront sichtbar) stammen aus der angeführten
Auktion vom Bahnhof Leipzig. (Klick
auf Bild für Vergrößerung). |
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Das
Hinterhaus des Grundstückes, links um 1920, rechts 2005
im linken Bild ist noch der Saal der Centralhalle,
später Kino zu sehen, der 2004 abgerissen wurde. |

Eisenberg - Postkarte von 1913 - „Adelheid-Straße“ (heute
Friedrich-Ebert-Straße),
geschrieben von Sohn Kurt siehe unten. |
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Louis Opel „Russe“ hatte zwei Kinder. Zum Sohn
Kurt gibt es keinerlei Angaben hinsichtlich eines Geburtstages. Es
gibt nur eine Postkarte, geschrieben aus Eisenberg, am 13.09.1913:
„Lieber Vater! Soeben habe ich Zeit Dir über mein Gesellenstück
zu schreiben, bin heute
½ 6 Uhr fertig geworden es ist ganz gut ausgefallen mit vielen
Grüßen Dein Sohn Kurt“.
Es ist zurzeit keine Aussage möglich, ob der Russe, seine beiden
Kinder unehelich hatte oder diese aus einer unbekannten Ehe aus Russland
stammen. Bekannt ist nur, das Kurt am gleichen Tag wie sein Vater am † 04.10.1918 in Hermsdorf verstarb (siehe weiter unten)
Seine Tochter Antonie Marie Louise Opel wurde am 28.03.1898
Moskau geboren. Sie verstarb am 24.01.1974 und wurde in Hermsdorf begraben.
Louise heiratete 19.05.1923 den Willy Rühling (Bruder der
Stiefmutter) und beide führten zusammen das „Kaffee Monopol“ in
der Bahnhofstraße (siehe unten). Dieses Hausgrundstück - Eisenberger
Str. 78 (heute befindet sich darin die Buchhandlung Herold) wurde ebenfalls
vom „Russen“ erbaut. Alte Hermsdorfer sprachen im Zusammenhang
damit von „Opels Erben“, andere auch vom
„Russenhaus.
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Postkarte
Kaffee Monopol |

Louise
Opel (vorn in der Mitte) - Willy Rühling (hinten Mitte). |
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Nachfolgend ein kurzer Abriss zu den Geschwistern des Russen,
also alles Kinder vom Gemeindevorsteher Karl Opel: |
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Traugott Opel (Foto rechts)
*
25.03.1850 Hermsdorf
† ??
Richard Opel
* 19.11.1860
† 11.02.1927 Zeitz
Albin Opel
*18.05.1866
Hermsdorf
† 12.01.1912 Zeitz |
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Gebrüder Opel, Kommandit-Gesellschaft
Der Holzhändler Karl Opel aus Hermsdorf bei Klosterlausnitz
gründete im Jahr 1885 auf dem früher Zimmermeister Hübner' schen
Grundstück, Weißenfelser Str. 53, eine Nutzholzhandlung nebst Grubenholzhandlung.
Nach verschiedenen Veränderungen übernahmen 1896 seine beiden Söhne
Albin und Richard Opel das Geschäft und führten es unter der Firma
Gebrüder Opel als offene Handelsgesellschaft weiter. Im Jahr 1912
verstarb Albin Opel, und seine Witwe blieb weiter als Gesellschafterin
in der Firma. Richard Opel schied 1913 aus der Firma aus, und die
Witwe Albin Opels blieb alleinige Inhaberin. 1918 verlegte die Firma
ihre Geschäftsräume nach der Schädelstraße 12/13. Große Lagerplätze
mit ausgedehnten Schauppenanlagen und Gleisanschlüssen werden noch
auf dem Gelände des Güterbahnhofes unterhalten. 1928 wurde die Firma
in eine Kommandit-Gesellschaft umgewandelt. Die Inhaberinnen sind
heute noch Frau Dagmar Opel, sowie Frau Johanna Weber geb. Opel.
[Quelle: Zeitzer Neueste Nachrichten" 29.05.1937] |
Die o. g.
Firma war zunächst in
Rasberg, später in der Schädelstr. in Zeitz angesiedelt
und produzierte Kinderwagen. Wie die anderen Betriebe der Kinderwagenproduktion
(E. A. Naether AG, Wünsch & Pretzsch AG) stellte auch
die Firma Opel & Kühne ab 1943 die Kinderwagenproduktion
ein und fertigte Flugzeugteile, Lastensegler und Munitionskisten.
Auf der Grundlage der Befehle der SMAD wurden die Ausrüstungen
der Betriebe, die durch die Kriegsproduktion am schwersten belastet
waren, zur Wiedergutmachung demontiert, so ab 13.02.1946 die der
Firma Opel & Kühne AG. Am 18.06.1946 erfolgte die Enteigung
der drei größten Kinderwagenproduzenten E. A. Naether
AG, Opel & Kühne AG und Wünsch & Pretzsch AG. [Quelle: Stadtarchiv Zeitz] |

Briefkopf Opel & Kühne |
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Firmenreklame Opel & Kühne |
Firmenreklame Opel & Kühne |
Aktie der Opel & Kühne
AG |
Abschließend zu diesem Thema - es gibt keinerlei Verbindungen der Opel & Kühne KG
zur Autofirma eines bekannten Herstellers, weder persönlicher, noch geschäftlicher Art. |
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Minna
Opel verw. Kraft verh. Leithold
* 06.05.1852
Hermsdorf
† 1913
1. Ehe 1870 Johann Gottlob Richard Kraft († 1880)
- dessen Tochter Alma verh. mit Felix Rühling
(Cafe)
- dessen Sohn Richard Kraft war Wirt der Centralhalle, seine
Tochter Charlotte verh. Walther war mit im
Cafe Rühling,
später Cafe Rühling übernommen.
2. Ehe 1883 Gustav Adolf Leithold war Wirt Zur Linde
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Friederike Therese Opel verh. Beyer
* 19.10.1854
Hermsdorf
†1913
Hochzeit mit Paul Reinhold Beyer
- Kaufmann zu Leipzig |
Agnes Opel verh.
Födisch
* 25.04.1863 Hermsdorf
† 12.08.1947 Bad Klosterlausnitz
Hochzeit 1887 mit Witwer Franz Louis Födisch
- Kolonialwarenhändler Bad Klosterlausnitz
(Im Bild rechts: Agnes Födisch vorn links mit Familie).
Prisca Opel verh.
Schilling
* 12.04.1868
Hermsdorf
† 1918
Hochzeit 1887 mit Friedrich August Albin Schilling
Hermann Emil Opel
* 22.12.1870 Hermsdorf
† 1947
- Fuhrmann
- Vater von Karl Emil
Opel „Eiskarl“
- aus dieser Linie entstammen die Hermsdorfer Opelschneider
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Martha Opel verh. Eck
* 30.01.1873
Hermsdorf
† ??
Hochzeit 1895 mit Karl Hermann Eck
- Porzellandreher aus Eisenberg
- Porzellan-Oberdreher in der HESCHO (Foto 1904)
Clara Opel verh.
Hubl
* 22.02.1877
Hermsdorf
† ??
Hochzeit 1900 mit Dominik Hubl
- Porzellandreher aus Ziegelhütten |
Hermann
Opel
* 13.01.1875
Hermsdorf
† 1964
Hochzeit 1900 eine geborene Ratzmann aus Schmiederhausen
- ab 1939 in Albersdorf Gutsbesitzer
Lydia
Opel verh. Vogel
* 19.06.1879 Hermsdorf
† ??
Hochzeit 1902 in Mockau
- Drogist Paul Eduard Theodor Max Vogel |
Nach seiner Rückkehr aus Russland galt Opel als der reichste
Mann in Hermsdorf. Dazu trug sicher auch sein Pferdehandel bei.
Im Jahr 1914 wurde Louis Opel in Haft genommen. Eine Zeitungsanzeige
aus dieser Zeit berichtet darüber:
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„ Aus
Provinz und Nachbargebieten. Hermsdorf (S. A.) In diesen
Tagen wurde der Privatier Louis Opel von hier aus der Haft
entlassen, in die er durch unsinnige Angeberei genommen worden
war. Opel, der früher in Russland ansässig war, war
der Spionage verdächtigt worden, weil er sich mit zwei
Russen (Deutschrussen), die nach Klosterlausnitz zur Sommerfrische
gekommen waren und die er von seinem Aufenthalt in Russland
her kannte, verkehrt hatte. Dieser Verkehr, der durchaus harmlos
war, war von Spionenriechern dahin gedeutet worden, dass Opel
landesverräterischen Plänen huldigte. Frau Fama
wusste unter anderem zu berichten, dass das Opelsche Haus geheime
Räume habe, indem Bomben hergestellt wurden. Infolge dieser
Gerüchte richtete sich die Volkswut der Art gegen Opel,
dass ihm die Fenster seines Hauses zertrümmert worden.
Um ihn Voranschlägen auf sein Leben zu schützen,
nahmen die Behörde Opel in Schutzhaft. Dass sich daran
anschließende Untersuchungsverfahren ergab aber nach
Mitteilung des Herzoglichen Landegerichts „ keinen genügenden
Anhalt dafür, dass Opel die ihm zur Last gelegte Tat begangen
hat“. Infolgedessen wurde Opel auf Ersuchen des königlichen
Bezirkskommandos in Altenburg aus der Schutzhaft entlassen.
Opel, der unter dem gegen ihn verbreiteten Verdacht seelisch
schwer gelitten hat, beabsichtigt, gegen die Verbreiter des
Gerüchtes gerichtlich vorzugehen.“ |
Der Art mysteriös, wie sich der Fortgang Louis Opel von
Hermsdorf nach Russland im Jahr 1870 uns heute darstellt, so „geheimnisvoll“
ist sein Ableben zu deuten. Fest steht, dass er am 04.10.1918
in Hermsdorf verstarb. Dem gleichen Datum wird der Tod seines Sohnes
Kurt zugeordnet. Sicher ist auch, dass weder er, noch sein Sohn Kurt, auf
dem Friedhof bestattet wurden.
Bilder eines Steines der angeblichen Grabstätte
von Louis Opel und seinem Sohn Kurt in Nähe des Grenzweges Richtung
Reichenbach.
Die Aufnahmen wurden von Karl Jahn, Lehrer an der Schule, im Jahr 1942
aufgenommen. Auf dem Stein waren zu dieser Zeit noch die Namen beider
zu entziffern. Der Verbleib des Steines ist unbekannt, ebenso die genaue
Stelle, die nach dem 2. Weltkrieg abgeholzt wurde.
Alles andere bewegt sich heute nur im Rahmen von Spekulationen.
Ob hier jemals Licht ins Dunkel kommt bleibt offen. So sprechen die einen „Quellen“ von:
- Einem Jagdunfall
(beide erschossen - oder Vater erschoss Sohn und dann sich),
- Freitod,
- oder im Zusammenhang
mit der Mitgliedschaft als Freimaurer.
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