Oswald Moser

*  09.12.1932 Sommerau
† 17.03.1982 Hermsdorf
Oswald Moser
 
Oswald Moser wurde in Sommerau (Bayern) geboren, seine Familie verzog nach Spiegelau, als er 3 Jahre war.
Spiegelau liegt am Tor zum Nationalpark Bayerischer Wald, dem ersten 1970 geschaffenen auf deutschem Boden. Dank seiner strengen Auflagen wird dort alles der Natur überlassen, um die Ursprünglichkeit und biologische Vielfalt dieses riesigen Waldgebietes zu erhalten. Der kleine Ort Spiegelau, gelegen mitten im Bayerischen Wald, blickt stolz auf eine über 500-jährige Tradition des Glasmachens zurück. Dabei spielte die Kristallglasfabrik Spiegelau immer eine wesentliche Rolle: erstmals erwähnt im Testament von Erasmus Mospurger im Jahre 1521.

Oswald Moser besuchte in Spiegelau Schule und Lehre, er erlernte den Beruf eines Glasbläsers. Von Kindheit an war er dem Fußball verbunden und spielte aktiv im TSV Spiegelau. Im Jahr 1955 gab es in Spiegelau - zum dort jährlich stattfindenden Trachtenfest - ein Freundschaftsspiel zwischen dem TSV Spiegelau und den Fußballern der Betriebssportgemeinschaft (BSG) "Motor" Hermsdorf. Ostern 1955 kam der Trachtenverein und die Fußballer aus Spiegelau nach Hermsdorf.

Zum Volksfest 1955 kam es in Spiegelau zu einer großen Rauferei, die zwei Jahre später ein gerichtliches Ende nahm. Siehe Auszug aus einem Presseartikel.
Ob Hermsdorfer dort beteiligt waren und "sich wacker schlugen" ist nicht überliefert.
Zeitungsartikel
 
Oswald Moser (7) hier noch bei einem Spiel Pfingsten 1952 gegen SC Herta Wels
Oswald Moser (7) hier noch bei einem Spiel Pfingsten 1952 gegen SC Herta Wels

01 = Döringer, Heinz
02 = Maier, Alfred
03 = Friedel, Anton
04 = Döringer, Alfred
05 = Winter, Rudolf
06 = Stockinger, Albin

07 = Moser, Oswald
08 = Weber, Emil
09 = Harant, Franz
10 = Weber, Josef
11 = Stedler, Johann - Bürgermeister Spiegelau
12 = Köppl, Franz 1. Vorstand TSV Spiegelau
Pokalturnier in Klingenbrunn - 1. Sieger TSV Spiegelau mit Siegerpreis 1 Faß Bier
Pokalturnier in Klingenbrunn - 1. Sieger TSV Spiegelau mit Siegerpreis 1 Faß Bier

01 = Griedl, Karl
02 = Mies, Hans
03 = Henning, Franz
04 = Döringer, Max
05 = Fischer, Josef
06 = Karger, Franz

07 = Stockinger, Albin
08 = Moser, Oswald
09 = Weber, Emil
10 = Baumann, Alfred
11 = Lippl, Georg
 

Bei diesen Besuchen in Spiegelau und Hermsdorf schoß Amor seine Pfeile ab und Oswald Moser verliebte sich in Renate Modebach und umgekehrt. Auf diese Jahre zurückschauend schmunzelt Renate und gesteht, dass sie oft in der 2. Liga spielte, der Fußball war und blieb seine ganz große Liebe. Oswald Moser übersiedelte im Mai 1956 nach Hermsdorf. Im September 1956 heiratete er Renate Modebach, im Dezember wurde Tochter Bärbel geboren. Oswald - oder wie er von den Hermsdorfern genannt wurde "Ossi" - begann als Porzellanschleifer in den KWH und als Fußballer aktiv in der BSG "Motor" Hermsdorf. Renate Modebach gehörte der 1947 neu gegründeten Tanzgruppe im Kulturhaus an.
Der Schwiegervater von Oswald Moser - Ewald Modebach - stammt aus Schlitz in Hessen, er erlernte den Beruf eines Schneiders. Als Schneidergeselle begab er sich auf die Walz und kam bei Schneidermeister Hesse heute Alter Markt 10 unter.

In Hermsdorf gab es vier Schneider Hesse, wie die Hermsdorfer sagen "Hessenschneider:

  • HESSE, Georg - Schneidermeister, Herren- und Damenkonfektion, Bahnhofstraße 19
    (heute Eisenberger Str. 32)
  • HESSE, Julius - Schneidermeister, Marktplatz 10
    (heute Alter Markt 10)
  • HESSE, Kurt - Schneider, Bahnhofstr. 40
    (heute Eisenberger Str.)
  • HESSE, Edmund - Schneidermeister, Rodaer Str. 30

Oswald Moser war nicht nur aktiver Fußballspieler, sondern auch Trainer des Hermsdorfer Fußballnachwuchses. Noch heute wird unter den Hermsdorfer Sportlern über "Ossi" mit Ehrfurcht und Respekt gesprochen.

Mit Beginn der 1960er Jahre verschärften sich die Beziehungen zwischen der DDR und der BDR. Oswald Moser wurde es nicht mehr gestattet zu seiner Familie nach Bayern zu fahren. Er hing sehr an seiner Verwandtschaft. Da Familie Moser damals noch kein Telefon hatte ging "Ossi" immer zu Familie Werner Serfling und in die Gaststätte "Zum Schwarzen Bär" , um von dort beim Gastwirt Otto Hebenstreit mit seiner Familie zu telefonieren. Er hat unter dieser Trennung sehr gelitten. In den letzten Jahren bekam er gesundheitliche Probleme und konnte nicht mehr wie gewollt seinen Fußballsport ausüben. Alle diese Umstände haben möglicherweise dazu beigetragen, dass Oswald Moser viel zu früh im 50. Lebensjahr verstarb.