Johannes Tümmler wurde am 14.07.1910 in Leipzig als Sohn des Briefträges Paul Tümmler und der Hausfrau Lena geboren. Er hatte drei Geschwister Ilse, Herbert und Lehne Tümmler. Die Familie lebte in einfachen Verhältnissen in Bad Klosterlausnitz, das damals zum Herzogtum Sachsen-Altenburg gehörte.
Den Eltern war es aus finanziellen Gründen nicht möglich, ihm eine höhere Schulbildung zu ermöglichen. Deshalb besuchte er zuerst die Volksschule in Bad Klosterlausnitz. Danach machte er eine dreijährige Ausbildung in einem Sägewerkbetrieb als Industriekaufmann und arbeitete noch ein weiteres Jahr als Handlungsgehilfe in diesem Betrieb. In dieser Zeit ersparte er sich die Mittel, um den Schulabschluss für die mittlere Reife erlangen zu können. In Abendkursen erarbeitete er sich die Voraussetzungen, um durch eine Aufnahmeprüfung sofort in die Untersekunda aufgenommen zu werden. Er legte die Aufnahmeprüfung mit Erfolg ab und erhielt nach einem Jahr von der Amthorschen Handelsschule Gera das Zeugnis der mittleren Reife und wurde nach der Obersekunda in eine Wirtschaftsoberschule versetzt. Er wurde von der mündlichen Prüfung befreit und erhielt eine Auszeichnung. Nach dieser weiterführenden Schulbildung arbeitete Johannes Tümmler etwa drei Jahre als kaufmännischer Angestellter in der Leiternfabrik August Schütze. Die geringen Verdienstmöglichkeiten in diesem Holzverarbeitungsbetrieb bewegten ihn dazu, im Jahr 1933 als kaufmännischer Angestellter in die HESCHO zu wechseln. Hier arbeitete er bis 1942. Danach wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Von 1945 bis 1946 war er in amerikanischer Gefangenschaft, die er in den USA verbrachte.
Nach seiner Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft arbeitete Johannes Tümmler von 1946 bis 1950 als kaufmännischer Leiter in einem privaten Handelsbetrieb.
Seit 1950 war Johannes Tümmler in den VEB Keramischen Werken Hermsdorf beschäftigt. Bis 1960 arbeitete er als Leiter für Statistik und Plankontrolle und war hier hauptsächlich für die Kontrolle und Überwachung der Plan- und Exporterfüllung verantwortlich. Bis 1965 wurde er als Leiter der Produktions- und Ausschusserfassung eingesetzt. Durch die Einführung der Eigenverantwortung in den Produktionsbetrieben wurde diese Aufgabe den einzelnen Bereichen direkt zugeteilt. Im gleichen Zusammenhang vergrößerten sich die ökonomischen Aufgaben und Johannes Tümmler wurde ab 1965 als Leiter Ökonomie im Betrieb Sintermetall eingesetzt. Diese Tätigkeit übte er bis zu seiner Pensionierung aus. |