Familie Gentsch - Traugott Emil Alfred Peter |
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Mit freundlicher Unterstützung von Peter Gentsch. | ||||
Traugott Gentschund seine Frau Henriette sind alte Hermsdorfer Einwohnern. Sie wohnten in der Brunnengasse 12. Mindestens von 1883 bis zum 14.01.1903 war Traugott Gentsch in der Gastwirtschaft "Zur Linde" bei Gustav Leidholdt beschäftigt (siehe Urkunde unten). Um 1912 war er Dachspänemacher, 1925 hatte er umgesattelt und wurde Leitermacher. |
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Emil Gentsch* 04.09.1889 Hermsdorf Emil Gentsch war Handelsmann und Abteilungsleiter in der HESCHO. Im Jahr 1923 bildeten die Gemeinden Hermsdorf, Klosterlausnitz und Weißenborn eine Großgemeinde. Bereits 1924 trennten sich die Gemeinden wieder. |
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Ab 1934 bis Ende der 1930er Jahre (vermutlich bis 1945) gehörte Emil Gentsch dem Vorstand des Turnverein „Gut Heil“ an und war dessen Vorsitzender, zuletzt gehörte er dem Ältestenrat des Vereins an. |
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10.07. bis 08.07.1937 das 50jährige Jubiläum Turnerbund Hermsdorf 1887 bis 1937 Die Aufnahme entstand vor dem Schützenhaus, dem Vereinslokal des Turnerbundes.
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Alfred Gentsch* 16.03.1922 Hermsdorf† 16.01.2000 Münster |
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Alfred Gentsch wohnte auch in der Brunnengasse 12 in Hermsdorf. | ||||
Im Garten der Gaststätte „Altenburger Hof“ feierten die Kinder der Altstadt im Jahr 1934 ein Kindermaibaumsetzen. Alfred Gentsch ist hier unter der Nummer 36 zu sehen. |
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Er besuchte von 1928 bis 1937 die Schule in Hermsdorf (1928-1932 Grundschule [4 Jahre] und dann 1932 - 1937 Realschule [5 Jahre, Sexta bis Obertertia] ). | ||||
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten1933 wurde Alfred Gentsch wie fast alle Jugendlichen Mitglieder des Deutschen Jungvolks (10- bis 14-jährige Jungen) offiziell Pimpfe genannt und hatten sich auch selbst als Pimpf zu bezeichnen. | ||||
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Nach der Schule absolvierte Alfred Gentsch ein Lehre bei der Gemeindesparkasse Hermsdorf, die zu dieser Zeit ihren Sitz im Rathaus hatte. | ||||
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Im Januar 1941 wurde er zur Kriegsmarine einberufen. Er heiratete am 09.09.1944 die Irmgard Gentsch, geb. Hörnlein, aus Ottendorf, zweite Tochter des Schmiedemeisters Moritz Hörnlein und seiner Frau Frieda, geb. Müller. Im Mai 1945 wurde Alfred Gentsch aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Ab November 1945 war er Kassierer und stellvertretender Leiter der Gemeindesparkasse Hermsdorf. Ab April 1946 Leiter der Hauptzweigstelle Bad Klosterlausnitz der Kreissparkasse Stadtroda. Im Mai 1946 wurde der Sohn Peter in geboren. Im Jahr 1950 erfolgte der Umzug nach Stadtroda und Ernennung zum Leiter der Hauptzweigstelle Hermsdorf, der Kreissparkasse Stadtroda. Wegen zunehmender Unzufriedenheit mit den politischen Entwicklungen in der DDR, insbesondere den Veränderungen im Sparkassenwesen, ist Alfred Gentsch im Frühjahr 1953 über die damals noch offene Sektorengrenze in Berlin in den Westen Deutschlands geflohen. Er erlebte den DDR Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in Berlin und hoffte, als Folge davon wieder heimkehren zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht, und so nahm er eine erste Beschäftigung als Buchhalter bei Fa. Jäger in Münster an (Herr Jäger hatte seine Firma, ehemals in Neustadt / Orla, nach dem Krieg in Münster neugegründet). Seine Frau Irmgard und Sohn Peter folgten ihm Weihnachten 1953 mit einem offiziellen DDR Besuchervisum nach, weil die SED wegen der Unruhen vom 17. Juni für kurze Dauer Reiseerleichterungen verfügt hatte. Schon 1954 fand Alfred Gentsch wieder eine Anstellung im Bankwesen bei der Westfälischen Landesbausparkasse, später Teil der Westfälischen Landesbank. Dort stieg er bis zum Abteilungsdirektor auf und wurde 1984 pensioniert. Alfred Gentsch hat sich gut in Münster eingelebt und zu Hause gefühlt, ist aber sein Leben lang begeisterter Hermsdorfer und Thüringer geblieben. |
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Aufnahme 1955 in Münster: Von links: Irmgard, Emil, Peter, Ella und Alfred Gentsch |
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