Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme - Institutsteil Hermsdorf (vormals HITK) |
Ursprünglich sollte in dieser Fabrik nur Porzellangeschirr hergestellt werden, aber das Werk entwickelte sich so schnell wie der Industriezweig Elektrotechnik. Bereits 1892 wurden die ersten Isolatoren hergestellt. Zahlreiche Entwicklungen folgten, die namhafte Forscher in Hermsdorf erarbeiteten. Nach dem 2. Weltkrieg war es die Rundfunktechnik, die dem Betrieb die Richtung gab. Die Produktion von Ferriten begann, neue keramische Werkstoffsysteme wurden entwickelt. Das Unternehmen wuchs zu einem sozialistischem Kombinat, dem VEB Keramische Werke Hermsdorf. Hergestellt wurden u. a. Bauelemente, Ferrite, Sintermetall, Mikroelektronik, Keramik, Kondensatoren. Die Entwicklungen für einen Großteil der Produktionsbetriebe erfolgten seit 1969 im Institut für Technische Keramik, das im separaten Forschungsgebäude untergebracht war. Im Jahr 1982 arbeiteten im Zentrum für Forschung und Technologie ca. 800 Mitarbeiter. Nach der politischen Wende im Jahr 1989 sah es für kurze Zeit so aus, als ob von diesem großen Potential an Wissen und Erfahrung nichts übrig bleiben würde. Doch 1992 übernahm die Jenoptik AG das operative Geschäft der seit 1990 umbenannten Tridelta AG. Kurz darauf erfolgte im Dezember 1992 die Ausgründung des HITK e.V. mit Frau Dr. Voigtsberger als Geschäftsführer. 47 Mitarbeiter erhielten einen Arbeitsvertrag. Eigenkapital war nicht vorhanden, für die Räumlichkeiten im Seitenteil des Forschungsgebäudes und das noch nicht fertig gestellte Technikum musste Miete gezahlt werden. Der größte Teil der technologischen und Laboreinrichtungen war moralisch verschlissen. Mit diesen Gegebenheiten wurde der erste Vertrag mit der Tridelta AG zur Erbringung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen über 3 Jahre geschlossen. Ziel des Instituts ist die wirtschaftsnahe Forschung in den Bereichen neue keramische Materialien, Oxidkeramik, Magnetwerkstoffe, keramische Schichten, Verbundwerkstoffe sowie Verfahrenstechnik, unterstützt durch Technika und Services. Mit finanziellen Mitteln von Bund, Land u.a. Fördermöglichkeiten konnten Marktorientierte Vorlaufentwicklungen vorangetrieben werden. Kunden in nationalen und internationalen Großunternehmen bzw. klein- und mittelständischen Betrieben wurden gewonnen. Enge Kooperation besteht bei der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Thüringen, der BRD und im internationalen Rahmen. Im ersten Geschäftsjahr wurde ein Erlös von 4.966 TDM erwirtschaftet. 1994 erfolgte die Gründung der Tochtergesellschaft " inocermic " - Gesellschaft für innovative Keramik mbH, um Technologien im Industriemaßstab entwickeln zu können sowie Kleinserien und Produkte herzustellen. Das Technikum 1 wurde 1997 übereignet und saniert. Die nationale und internationale Akzeptanz des Instituts zeigte sich besonders ab 1998 in einer dynamischen Entwicklung. Die Kompetenz der Region auf dem Gebiet technischer Keramik, Glas und Glaskeramik wurden 2001 vom HITK in dem Netzwerk " fanimat "- Funktionelle anorganisch nichtmetallische Materialien koordiniert, an dem Unternehmen aus dem Raum Jena und des Saale-Holzland-Kreises innovative Technologien entwickelten. Im selben Jahr wurden für die Forscher des HITK mit der Übergabe des Neubaus Technikum 11 sehr gute Arbeitsbedingungen geschaffen oder in Aussicht gestellt, die Grundsteinlegung für das Funktionsgebäude erfolgte. Am Montag, d. 09.12.02 wurde das neue Funktionsgebäude nach 15-monatiger Bauzeit offiziell eingeweiht Dieser Termin war nicht zufällig gewählt, da sich am 08.12.02 die Gründung des Institutes zum 10. Mal jährte.
Mit der Fertigstellung
dieses Gebäudes konnte die Konzentration der bisher verteilten Forschungsstätten,
Labors und Technika abgeschlossen werden. Unseren Mitarbeitern stehen
nun moderne Büroräume mit entsprechender Infrastruktur zur Verfügung.
Laborräume, die auf die jeweiligen Erfordernisse der Arbeitsgruppen
zugeschnitten sind, bieten gute Voraussetzungen für die Forschungstätigkeit.
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