Eisenberger Str. 96 - Ehemalige Gaststätte ''Thüringer Hof'' - besser als ''Drecksche Schürze" bekannt |
Die Gaststätte ''Thüringer Hof'' war eine der ältesten Gaststätten von Hermsdorf. Nur die Gaststätten ''Zum Schwarzen
Bär'' (Ersterwähnung 1173) und ''Zur Linde''(Ersterwähnung 1612) sind nachweislich
noch älter.
In Hermsdorf, aber auch darüber hinaus, war die Gaststätte unter
dem Spitznamen ''Drecksche Schürze'' oder einfach ''Schürze''' bekannt.
Viele Hermsdorfer denken, dieser Name hätte etwas mit dem Personal
und den Gästen, insbesondere den damaligen Werktätigen des größten
Betriebes der Stadt, den Keramischen Werken Hermsdorf zu tun. Diese kamen
in den Arbeitspausen in ihrer Berufsbekleidung ''über die Strasse''
in die ''Dregsche Schürze''.
Tatsächlich hat diese Bezeichnung aber einen anderen Ursprung. |
Thüringer Hof ca. 1930. |
Bahnhofstrasse
(heute Eisenberger Strasse) - rechts im Bild das Gebäude mit dem runden Balkon, war die ''Villa Koch'' Wohnhaus des 1. Direktors des Porzellanwerkes. Später Wohnhaus und Verwaltung der
HESCHO. Zu DDR Zeiten das Kulturhaus
von Hermsdorf wurde es 1991 geschlossen, später zum Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.
Die Gaststätte ''Thüringer
Hof'' ist das zweite Haus auf der linken Seite. Übrigens - die Bezeichnung oben links neben Hermsdorf " S.A. "
bedeutet Sachsen-Altenburg. Altenburg war Regierungssitz
von Hermsdorf. Die damalige Bahnhofstrasse - heute Eisenberger Strasse - der Thüringer Hof befindet sich im dritten Hausvon links, im ersten Bild oben das Haus mit den drei Streifen auf der Giebelseite. |
Blick aus der Gaststätte "Thüringer Hof" (Schürze) in den Biergarten 1929 - rechts oben am Bildrand Baustelle des Gemeindehauses August-Bebel-Str. 10 und 12 (damals noch Uhlandstraße). Die Dame unter dem Baumlinks ist unbekannt, ebenfalls der Herr. Die Frau rechts ist die Gastwirtin Anna Poser, von ihr erhielt die Gaststätte den Spitznamen "Drecksche Schürze" oder kurz "Schürze". Klick im Bild oben auf die Baustelle für großes Bild oder auf die Dame / Wirtin für Ausschnittvergrößerungen. |
Blick auf die Gaststätte 1956, dem Jahr der 700-Jahr-Feier. Die alte Reklame an der Giebelwand stand noch: "Gasthaus Thüringer Hof - Gartenlokal - Inhaber Hugo Poser - Tel. 282". Das Haus trug in der Bahnhofstraße die Hausnummer 25, später die 40. Über dem Eingang ist die Reklame "HO Gaststätte" zu erkennen. Im Vordergrund war ein Stadttor zur 700-Jahr-Feier errichtet. |
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Walter Renke an der Kaffeemaschine. |
Auch dieses Foto ist schon wieder historisch, da die Kreuzung umgebaut und die Straße saniert wurde. |
Foto von 2003 |
Foto 2010 |
Am 31.03.2011 schloss die Gaststätte für immer. Am 01.04.2011 verabschiedeten sich Gisela Peuckert und ihre Tochter Heike Peuckert verh. Löbner von ihren Gästen und Freunden mit einer kleiner Feier. Gisela Peuckert wird nun ihren Ruhestand genießen, Tochter Heike kehrt zurück in ihren Beruf und arbeitet in der Mikroelektronik. Das Haus wurde 1994 vom Raumausstatter Schmidt gekauft und nun für sein Gewerbe genutzt. Damit ist die Geschichte der Gastwirtschaft beendet. |