Petschaft

Petschaft mit Aufbewahrungsbehälter
Petschaft aus der DDR Zeit mit Prägung der Nummer und MdI = Ministerium des Inneren.
 

Ein Petschaft ist ein Siegelstempel zur Prägung von Siegeln in eine Siegelmasse. Bei der Verwendung eines Petschaft gibt es kein Stempelkissen. Ein Petschaft besteht aus einem harten Material, in das ein Siegel eingraviert ist. Das Petschaft wird in eine weiche Masse (Wachs, Knete, Siegellack, etc.) gedrückt und hinterlässt dort einen - meist erhabenen - Abdruck des Siegels. Als "Vorgänger" der Petschaft kann man den Siegelring ansehen, der das Wappen seines Trägers zeigte.

Petschafte fanden und finden vor allem in Bereichen mit starkem Geheimnisschutz, insbesondere dem militärischen Bereich Verwendung. Häufiger als Siegelmasse ist heute die Verwendung eines Petschaft mit einem Siegeltopf. An verschließbaren Aufbewahrungsorten wie Stahlschrank oder Stahlkassette ist am Türspalt bzw. der Deckelöffnung auf der einen Seite des Öffnungsspaltes ein Metalltopf aufgeschweißt, in dem sich eine weiche Masse (Knete) befindet. Auf der anderen Seite der Öffnungsspalte ist eine Kette, Faden oder ein zweiter Metalltopf angeschweißt. Eine Kette wird nun über die Öffnung den Öffnungsspalt hinweg in die Töpfe hineingedrückt, und mit der Knetmasse abgedeckt. Anschließend wird das Petschaft in die Knetmasse gedrückt, so dass sich ein Abbild abzeichnet. Auf diese Weise ist zu erkennen, ob das betreffende Behältnis (unberechtigt) geöffnet wurde. Ein Petschaft enthält im Siegelbild nur eine Kurzbezeichnung der Behörde und eine Registriernummer. Anhand dieser Informationen kann der Träger des Petschaft eindeutig identifiziert werden.