Prof. Dr.Ing. Heinz Präßler

Heinz Präßler

Mit freundlicher Unterstützung von Edith Präßler Cottbus,
Familie Rolf Plötner Hermsdorf und dem Archiv der BTU Cottbus
 

*  13.04.1923 Hermsdorf
 18.02.1998 Cottbus

  • Heinz Präßler wurde als Sohn des Baumeisters Walter Präßler in Hermsdorf geboren.
  • Der Vater Walter Präßler ist 1912, 1928, 1939 als Maurer und 1949 als Bauunternehmer, in der Kinderheimgasse 4, in den Adressbüchern  von Hermsdorf verzeichnet.
  • Heinz Präßler besuchte in Hermsdorf die Mittelschule bis 1938 / 39.
  • Danach lernte er Maurer im väterlichen Betrieb und absolvierte die Staatsbauschule Erfurt.
  • Nach Krieg und kurzer Gefangenschaft folgten fünf Jahre als Bauleiter und Architekt im Familienunternehmen, die ihn prägten und später als Wissenschaftler immer wieder zwanghaft zum Praxisbezug führten.
  • In der Zeit seines Wirkens in Hermsdorf, war er als Baumeister und Architekt für den Umbau der Zentralhalle zum Kino 1948 (Bauherr), Neuaufbau der Volksschule (Friedensschule) 1949 (Projekt und Bauherr), mit dem Projekt für den Neubau der Fachschule 1950 verantwortlich. Weitere, von ihm errichtete Häuser befinden sich u.a. in der Heinrich-Heine-Straße, der Kirchenholzsiedlung und alle Häuser des Felsenkellerweges.
  • Nach einem guten Jahrzehnt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Abteilungsleiter der Bauakademie Berlin führte Heinz Präßlers Weg erstmals nach Cottbus.
  • Er wurde 1962 Bezirksbaudirektor von Cottbus, ging aber kurz darauf wieder als stellvertretender Oberbürgermeister - in der Funktion als Baudirektor - zurück nach Berlin.
  • Von 1966 bis 1969 war er Direktor des wissenschaftlich-technischen Zentrum beim Ministerium für Bauwesen (komplexer Wohnungsbau).
  • Soeben zum Ordentlichen Professor berufen, wurde er 1969 Rektor der Ingenieurhochschule Cottbus, deren Aufbau er einen entscheidenden, hingebungsvollen Lebensabschnitt bis zur Pensionierung 1988 widmete.
  • Nebenbei war er korrespondierendes - ab 1978 ordentliches - Mitglied der Bauakademie.
  • 1988 erhält in Würdigung seiner hervoragenden Verdienste um die wissenschaftlich-technische Entwicklung des Bauwesens der DDR von der Bauakademie der DDR den akademischen Grad Dr.-Ing.hc verliehen.
  • Prof. Dr. Präßlers Lebenswerke sind das Bildungszentrum im Norden der Stadt Cottbus - 1990 beispiellos im Osten wie im Westen der Republik - und eine Generation fundiert und praxisorientiert ausgebildeter Hochschulingenieure, die sich mit Bravour den Herausforderungen der Neuzeit stellt. Kindergärten, Schwimmhalle, Sportanlage und komfortable Wohnheime in unmittelbarer Nachbarschaft der Hörsäle und Technika waren ein Präßler - Spleen - der Zeit voraus und damals nur mit seinem Stehvermögen und seiner Fähigkeit, Leute zu begeistern, zu verwirklichen. Ohne diesen Campus gäbe es heute kaum die Brandenburgische Technische Universität Cottbus (früher Ingenieurhochschule Cottbus).  Prof. Dr. Heinz Präßler steht bleibend als ihr erster Baumeister in den Annalen. Ins Scheinwerferlicht hat sich der reservierte, stets etwas düster dreinblickende Mann nie gedrängt. Gesellschaftliche Aufgaben, so ein Spitzenamt in der Organisation, die die Freundschaft zur Sowjetunion pflegte, übernahm er pflichtbewusst, so wie er gelassen Orden empfing, die seinen Verdiensten entsprachen. Wer eng mit ihm arbeitete, kannte den Rektor zielstrebig und unerbittlich, Geschwätz verachtend, Argumenten aber aufgeschlossen. Das Lebensglück beschied ihm auch echte Freunde, bis zuletzt. Sehr wahrscheinlich auch Menschen, die sein Lebenswerk begreifen, achten und ehren, weit über den Tag hinaus.
Prof. Dr.Heinz Präßler
Durch das Bauunternehmen Präßler wurden 1949 eine Reihe von Aufnahmen von der Feier, Umzug, Schlüsselübergabe und Besichtigung der Friedensschule gemacht, die Bilder gibt es hier.