- Heinz Präßler wurde als Sohn des Baumeisters Walter Präßler in Hermsdorf
geboren.
- Der Vater Walter Präßler ist 1912, 1928, 1939 als Maurer und 1949
als Bauunternehmer, in der Kinderheimgasse 4, in den Adressbüchern
von Hermsdorf verzeichnet.
- Heinz Präßler besuchte in Hermsdorf die Mittelschule bis
1938 / 39.
- Danach lernte er
Maurer im väterlichen Betrieb und absolvierte die Staatsbauschule Erfurt.
- Nach Krieg und kurzer Gefangenschaft folgten fünf Jahre als Bauleiter
und Architekt im Familienunternehmen, die ihn prägten und später als
Wissenschaftler immer wieder zwanghaft zum Praxisbezug führten.
- In der Zeit seines Wirkens in Hermsdorf, war er als Baumeister und
Architekt für den Umbau der Zentralhalle zum Kino 1948 (Bauherr), Neuaufbau
der Volksschule (Friedensschule) 1949 (Projekt und Bauherr), mit dem
Projekt für den Neubau der Fachschule 1950 verantwortlich. Weitere,
von ihm errichtete Häuser befinden sich u.a. in der Heinrich-Heine-Straße,
der Kirchenholzsiedlung und alle Häuser des Felsenkellerweges.
- Nach einem guten Jahrzehnt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und
Abteilungsleiter der Bauakademie Berlin führte Heinz Präßlers Weg erstmals
nach Cottbus.
- Er wurde 1962 Bezirksbaudirektor von Cottbus, ging aber kurz darauf
wieder als stellvertretender Oberbürgermeister - in der Funktion
als Baudirektor - zurück nach Berlin.
- Von 1966 bis 1969 war er Direktor des wissenschaftlich-technischen
Zentrum beim Ministerium für Bauwesen (komplexer Wohnungsbau).
- Soeben zum Ordentlichen Professor berufen, wurde er 1969 Rektor der
Ingenieurhochschule Cottbus, deren Aufbau er einen entscheidenden, hingebungsvollen
Lebensabschnitt bis zur Pensionierung 1988 widmete.
- Nebenbei war er korrespondierendes - ab 1978 ordentliches - Mitglied
der Bauakademie.
- 1988
erhält in Würdigung seiner hervoragenden Verdienste um die
wissenschaftlich-technische Entwicklung des Bauwesens der DDR von der
Bauakademie der DDR den akademischen Grad Dr.-Ing.hc verliehen.
- Prof. Dr. Präßlers Lebenswerke sind das Bildungszentrum im Norden
der Stadt Cottbus - 1990 beispiellos im Osten wie im Westen der Republik - und eine Generation
fundiert und praxisorientiert ausgebildeter Hochschulingenieure, die
sich mit Bravour den Herausforderungen der Neuzeit stellt. Kindergärten,
Schwimmhalle, Sportanlage und komfortable Wohnheime in unmittelbarer
Nachbarschaft der Hörsäle und Technika waren ein Präßler - Spleen -
der Zeit voraus und damals nur mit seinem Stehvermögen und seiner Fähigkeit,
Leute zu begeistern, zu verwirklichen. Ohne diesen Campus gäbe es heute
kaum die Brandenburgische Technische Universität Cottbus (früher Ingenieurhochschule
Cottbus). Prof. Dr. Heinz Präßler steht bleibend als ihr erster Baumeister
in den Annalen. Ins Scheinwerferlicht hat sich der reservierte, stets
etwas düster dreinblickende Mann nie gedrängt. Gesellschaftliche Aufgaben,
so ein Spitzenamt in der Organisation, die die Freundschaft zur Sowjetunion
pflegte, übernahm er pflichtbewusst, so wie er gelassen Orden empfing,
die seinen Verdiensten entsprachen. Wer eng mit ihm arbeitete, kannte
den Rektor zielstrebig und unerbittlich, Geschwätz verachtend, Argumenten
aber aufgeschlossen. Das Lebensglück beschied ihm auch echte Freunde,
bis zuletzt. Sehr wahrscheinlich auch Menschen, die sein Lebenswerk
begreifen, achten und ehren, weit über den Tag hinaus.
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