Unter
einer Notrufsäule versteht man zunächst die an den Bundesautobahnen errichteten
Rufsäulen zum Herbeiholen eines Abschlepp- oder ähnlichen Hilfsdienstes.
Notrufsäulen stehen am Autobahnrand im Abstand von 2 km. Kleine schwarze Pfeile
an den Leitpfosten zeigen an, in welcher Richtung man gehen muss, um sie zu
erreichen. Hebt man die Klappe an der Notrufsäule, meldet sich die
Straßenmeisterei. Zu deren Orientierung sollte man die an der Säule
eingravierte Nummer oder/und die Kilometerzahl der Pannenstelle (alle 500 m
stehen am Autobahnrand blaue Schilder mit Kilometerangabe) durchgeben.
Notrufsäulen sind aber auch die im Stadtgebiet aufgestellten Rufsäulen zur
Verständigung der Polizei. Die missbräuchliche
Benutzung von Notrufsäulen ist als grober Unfug strafbar.
Links: alte Notrufsäule (DDR) – Mitte: mit Klappe – rechts: mit Auswahlköpfen
Rettung und Hilfe über die Notrufsäule
Wenn ein
Verkehrsteilnehmer eine Notrufsäule betätigt, wird er direkt mit der Notrufzentrale
verbunden. Die Notrufsäulen verfügen entweder über eine Klappe, die angehoben
werden muss oder über zwei Tasten.
Die rote Taste wird zur Signalisierung von
Unfallnotrufen genutzt. Die Notrufzentrale stellt in diesen Fällen eine
Konferenzschaltung zwischen dem Verkehrsteilnehmer und der Polizei oder den
Rettungskräften her. Damit ist schnelle Hilfe vor Ort sichergestellt.
Bei
Fahrzeugpannen hilft die gelbe Taste.
Der eingegangene Notruf wird dann von unseren Service-Mitarbeitern an die
gewünschte Organisation weitergegeben. Zum Beispiel an ein Abschleppunternehmen
oder an das zuständige Versicherungsunternehmen.

Links: Bedienungsanweisung auf alten Notrufsäulen – rechts:
humorvolle Auslegung.
Nahezu
17.000 Notrufsäulen stehen entlang der deutschen Autobahnen den
Verkehrsteilnehmern im Notfall oder Pannenfall hilfreich zur Seite. Auch in
Zeiten des Smartphones sind die Notrufsäulen unverzichtbar und tragen zur
Sicherheit auf Deutschlands Straßen bei. Etwa alle acht Minuten wendet sich ein
Verkehrsteilnehmer über eine Notrufsäule hilfesuchend an die Notrufzentrale.
Seit 1999
betreut die GDV Dienstleistungs-GmbH die Notrufsäulen. Die Sicherheit der
Verkehrsteilnehmer hat hierbei oberste Priorität, daher erfolgt in jedem
Gespräch zunächst die Klärung möglicher Gefahrensituationen durch die
Mitarbeiter der Notrufzentrale. Im Pannenfall werden die Daten für den
gewünschten Pannenhelfer erfasst. Bei
Verkehrsunfällen oder anderen Notsituationen wird umgehend eine
Konferenzschaltung zur Polizei- oder Rettungsleitstelle hergestellt.
Alle
Notrufsäulen sind geovermessen. Die Standortinformationen werden beim Betätigen
einer Notrufsäule direkt an die Notrufzentrale übermittelt. Zeitraubende
Standortabfragen sind nicht erforderlich.
Auf ein
Relikt aus den 1970er Jahren müssen wir künftig verzichten: An deutschen
Bundes-, Landes- und Kreisstraßen werden bald keine Notrufsäulen mehr stehen.
Es heißt, sie seien teuer und würden kaum noch genutzt. Für die Notrufsäulen an
deutschen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen kommt das Aus. Mit Ausnahme Baden-Württembergs
werden sie bundesweit abgebaut. Zur Begründung hieß es, die Notrufsäulen seien
nicht mehr finanzierbar. Außerdem habe die heute selbstverständliche
Handynutzung sowie die nun mögliche Ortung von Mobiltelefonen die Säulen
zuletzt zunehmend überflüssig gemacht. Bundesweit gibt es nach Angaben der
Stiftung noch rund 2.000 dieser Säulen. Die Kosten für Wartung und
Telefongebühren waren am Ende einfach zu hoch. Außerdem sei der Vandalismus
seit den 90er-Jahren zunehmend zum Problem geworden. Mutwillig zerstörte
Anlagen hätten in den vergangenen Jahren bereits nicht mehr ersetzt werden
können.
Nicht betroffen sind die Notrufsäulen an
Autobahnen
Nicht
betroffen vom beschlossenen Abbau sind die derzeit rund 16.000 Notrufsäulen an
den deutschen Autobahnen, für die der Gesamtverband der Deutschen Versicherer
(GDV) zuständig ist. |