Bergstraße 12 - ehemalige alte Wassermühle

© www.hermsdorf-regional.de   Wilhelm Bauer überarbeitet und ergänzt Stefan Lechner
 

Die Häuser der heutigen Bergstraße (bis zur Waldgasse / Schillerstraße) wurden zwischen 1790 und 1794 gebaut. Dies belegen alte Karten von Hermsdorf.
Im Gelänge der heutigen Bergstraße 12 stand vorher schon eine Wassermühle. Manch alte Hermsdorfer wird kopfschüttelnd die Überschrift lesen und sich nicht vorstellen können, dass es hier eine Mühle gab. Vor langer Zeit stand eine große, schöne Wassermühle am Raudenbach, am rechten Ufer, im sogenannten „Loch“ der Bergstraße. Was hat es nun mit dieser alten Mühle auf sich? Wenige Jahrhunderte vor dem Beginn unserer Zeitrechnung finden wir erstmalig alte Wassermühlen. Die Mahlsteine wurden durch fliesendes Wasser angetrieben. Um eine solche Was­sermühle handelte es sich bei der Mühle am Raudenbach.
Über die Entstehung und den Bau dieser Mühle geben Archivunterlagen von Hermsdorf folge Auskunft.

Müller waren:
- 1788 bis 18?? Poser, Johann Michael und
- 18?? bis 1871 Beyer, Friedrich.
Die Mühle brannte am 24.02.1871 vollständig nieder und wurde nicht wieder aufgebaut. Beide Müller waren auch Eigentümer der Bergstr. 12.

 

Weitere bekannte Besitzer bzw. Mieter des Grundstückes waren:

Schilling, Ernst „Kuh Ernst“ (1912 - 1948) Landwirt
Schilling, Wilhelmine (1912) Auszüglerin
Schilling, Wally (1939) Fabrikarbeiterin
Petermann, Pauline (1925) Witwe
Kraft, Olga (1939) Arbeiterin
Dick, Wally (1948) Witwe
Hübner, Marta (1948) Arbeiterin
Krauße, Kurt und Anneliese (ab 1956 Eigentümer)
Köhler, Michael  (2012)
Rosemann, Walter (2012)
Sehte, Patrick (2012)

 
Blick 1954 in die Bergstraße.
Blick 1954 in die Bergstraße. Im „Loch“ führt der Weg nach rechts Richtung Friedhof und Freibad. Dort stand einst die Mühle.
 

Manch alte Hermsdorfer wird kopfschüttelnd die Überschrift lesen und sich nicht vorstellen können, dass es hier eine Mühle gab. Diese Wassermühle stand am Raudenbach, am rechten Ufer, im sogenannten „Loch“ der Bergstraße. Die Mahlsteine wurden durch fließendes Wasser angetrieben. Um eine solche Wassermühle handelte es sich bei der Mühle am Raudenbach.

Über die Entstehung und den Bau dieser Mühle geben Archivunterlagen von Hermsdorf folge Auskunft. Der aus Eineborn stammende Meister Johann Michael Poser erbaute die Mühle mit seinen drei Söhnen. Zuvor hatten sie im Jahr 1788 das Wohnhaus errichtet. Das Mühlwerk wurde am 20.12.1789 das erste Mal in Betrieb genommen. Johann Heinrich Vogel Junior, wohnhaft neben dem Pfarrhaus, hatte das erste Viertel Korn aufgeschüttet.

Im Gemeindebuch hatte Johann Heinrich Remme folgendes über die Mühle geschrieben:

  • Eine Nachricht von der Hermsdorfer Mühle, wie sie vom Meister Johann Michael Poser aus Eineborn ist erbaut worden.
  • Erstlich hat er bei der Gemeinde Ansuchung  getan, wie sich die Mühle also auf Nachbar Johann Christoph Wittigs Wiese also schickte, war im Jahre 1787. Danach hat er bei der fürstlichen Kammer Ansuchung getan und gleich dies Jahr von der fürstlichen Kammer resolvieret und die Konzession erhalten. Danach hat Johann Michael Poser mit seinen 3 Söhnen daran gearbeitet.
  • Im Jahre 1788 wurde das Wohnhaus aufgerichtet. Nach diesem sind mehrere Mitnachtbarn an dem Mühlgraben sehr hinderlich gewesen.
  • Das Mühlwerk ist am 20. Dezember 1789 das erste Mal angelassen worden. Nachmittags ein halb fünf Uhr hat Johann Heinrich Voegel junior, wohnhaft neben dem Darrhause, das erste Viertel Korn aufgeschüttet, es war am 20. Dezember 1789.

Nach mündlicher Überlieferung wurde das Mühlwasser in drei am Reichenbacher Weg gelegenen Teichen

  • Kuhteich,
  • Kirchenvaters- und
  • Bäckersteich

gesammelt und betrioeben. Das Wehr lag in der Nähe des Pfarrteiches. Erst vor einigen Jahren wurden Mauerreste davon durch den Arbeitsdienst entfernt. Der Weg unterhalb des Friedhofes zum neuen Bad führt über den zugeschütteten Mühlgraben.
Am 24.02.1872 brannten Scheune, Schuppen und das Schneidewerk ab. Da auch das Mahlwerk stark beschädigt wurde, hat der letzte Müller Friedrich Beyer die Mühle nicht wieder aufgebaut.

Die oben erwähnten drei Teiche sind leider eingegangen und in Wiesen umgewandelt worden.

 

Blick in das Grundstück Haus Nr. 12, dem ehemaligen Standort der Mühle.
Blick in das Grundstück Haus Nr. 12, dem ehemaligen Standort der Mühle.

Bildmitte etwa der ehemalige Standort der Mühle.
Bildmitte etwa der ehemalige Standort der Mühle.


Bergstraße 12 vor der Sanierung 1957
Bergstraße 12 vor der Sanierung 1957
Bergstraße 12 vor der Sanierung 1957
Bergstraße 12 während der Sanierung 1957
Bergstraße 12 während der Sanierung 1957
Bergstraße 12 vor der Sanierung 1993
Bergstraße 12 vor der Sanierung 1993
Bergstraße 12 heute.
Bergstraße 12 heute.
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Tafel am Haus Bergstraße 12
Tafel am Haus Bergstraße 12
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