1960 Gründung einer "Sozialistischen Brigade"

1960 Gründung einer sozialistischen Brigade Absatz KWH

01 = Preibisch, Berta
02 = Wehling, Inge
03 = Petzold, Gerda
04 = Vogel, Gerhard
05 = Lettau, Christa verh. Czech
06 = Schestag, Erika
07 = Richter, Ludgard
08 = Englert, Walter
09 = Rössler, Anton
10 = Hotzelmann, Hans
11 = Böttger, Inge
12 = Günther, Paula
13 = Kaufmann, Helga verh. Beck
14 = Senf, Elisabeth

15 = Weber, Fritz
16 = Schindler, Ludwig
17 = Nieländer, Dr. Karl
18 = Müller, Erhart
19 = Schmutzler, Helmut
20 = Hebenstreit, Rolf
21 = Leisering, Max
22 = Steiding, Heinrich „Kesselring“
23 = Klaus, Hans-Berndt
24 = Ronneberger, Hans
25 = Gräfe, Hans-Joachim
26 = Kühne, Otto
27 = Hempel, Eberhard,
28 = Behr, Hugo

 

Sozialistische Brigade & Brigadetagebücher

(Sozialistische-) Brigaden

(Sozialistische-) Brigaden waren Institutionen in der DDR, die neben und unterhalb von Partei und Gewerkschaft in der DDR existierten. Sie waren eine weit verbreitete Organisationsform (Arbeitsgruppen) in Betrieben und Verwaltungen.
Eine Brigade ist ein Kollektiv von Werktätigen, das nach dem sozialistischen Prinzip der kameradschaftlichen, gegenseitigen Hilfe und Unterstützung arbeitet und unter Leitung des Brigadiers gemeinsam bestimmte Produktionsaufgaben löst, um Höchstleistungen in der Produktion zu erzielen und zur Persönlichkeitsentwicklung der Brigademitglieder beizutragen. [Wörterbuch des Ökonomischen Sozialismus]
In der ehemalig sowjetisch besetzen Zone, später in der DDR entstanden ab 1947 / 1948  nach sowjetischem Vorbild Produktionsbrigaden in volkseigenen Betrieben.
Im März 1950 faßte der Bundesvorstand des FDGB die sogenannten  „Berliner Beschlüsse“ in deren Folge Brigaden in großer Zahl in den volkseigenen Betrieben entstanden.  Am Anfang einer Brigade stand der Brigadevertrag, in dem sich die Mitglieder der Brigade zur Steigerung der Produktion, verbesserte Qualität verpflichteten. Vertragspartner waren die Werkleitungen, die ihrerseits Leistungen pämierten und Mittel für andere Zwecke zur Verfügung stellten. Die anfänglichen Verträge aus den Gründerjahren der DDR wurden in der Folge zu einfachen Verpflichtungen.
Ende 1958 rief der FDGB eine neue höhere Form, die ,,Brigaden der sozialistischen Arbeit" ins Leben. Ihre Mitglieder verpflichteten sich sozialistisch zu arbeiten, zu leben und zu lernen.
Für die Mitglieder der sozialistischen Brigaden wurde der Bereich des kollektiven Lebens über die betriebliche Sphäre auf Weiterbildung, vor allem auf die Freizeitgestaltung ausgedehnt. Arbeitsbrigaden wurden nicht ohne weiteres zu „Sozialistischen Brigaden“. Nur ein geringer Teil der um den Titel „Brigade der sozialistischen Arbeit“ kämpfenden Kollektive erhielt den Titel nach einem oder mehreren Jahren verliehen. Bis Mitte der 1960er Jahre lag dieser Anteil bei weniger als 3 %. Der Titel mußte jährlich verteidigt und neu errungen werden.

Brigadetagebuch

Um den Titel zu eringen war das Brigadetagebuch Voraussetzung, wie auch außerbetriebliche Aktivitäten (Brigadeausfahrten, gemeinsame Feiern zu Jubiläen der Mitglieder). Das Brigadetagebuch sollte eine Chronik der Entwicklung des sozialistischen Arbeitens, Lernens und Lebens sein.
Die Tagebücher wurden in Abständen der Werk- / Verwaltungsleitung vorgelegt.  Dieser Vorgang war auch Teil des Auszeichnungsmodus zum Erwerb des Titels einer sozialistischen Brigade. Manche Brigadetagebücher waren deshalb auch nur notwendiges Übel, weil diese zur Erringung des Staatstitels gefordert wurde.
Die Patenschaftsverträge mit Kindereinrichtungen, Schulen usw. waren Inhalte des Brigadelebens und der Brigadetagebücher.  Fast jede Brigade übernahm die Patenschaft über eine Klasse. Es gab Fälle, wo Patenschaften von der 1. bis zur 10. Klasse Bestand hatten. Das Brigadetagebuch (oder auch Brigadebuch) sollte in der DDR eine literarisch-dokumentarische Darstellung der Entwicklung eines Arbeitskollektivs sein.