Entwicklung der Landwirtschaft |
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Land-
und Viehwirtschaft spielen schon immer eine große Rolle im Leben der
Holzländer. Durch diese bestritten sie - meist nur zum Teil - ihren
Lebensunterhalt.
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Entwicklung der Landwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg |
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Im Jahr 1948 wurden erstmals Traktoren und Mähdrescher der Großbauern zugunsten der Neubauern „vorübergehend requiriert“. Ein Jahr später entstanden „MAS“ (Maschinen-Ausleih-Stationen), welche die Maschinen aus Privatbesitz zeitweilig übernahmen. Aus diesen gingen 1950 die „MTS“ (Maschinen-Traktoren-Stationen) hervor, die bald die Einzelbauern gegenüber den LPGs benachteiligten. Die "MTS" (Maschinen-Traktoren-Stationen) konzentrierten landwirtschaftliche große Geräte. In Hermsdorf gab es keine Großbauern, die zu enteignen waren. Die hier gebildete MTS befand sich in der Eisenberger Straße 27 (früher Opel „Gummibieder“). |
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Eisenberger Straße 27 und die Darstellung der MTS 1956 im Festumzug. | |||||
Im Frühsommer 1952 fielen Entscheidungen, die das Gesicht der DDR gravierend umformten. Am markantesten trat der Einschnitt in der Landwirtschaft hervor. Am 08.06.1952 beschlossen Neubauern im thüringischen Merxleben, eine Produktionsgenossenschaft zu bilden. Merxleben wurde die Nummer 1 im LPG-Register. Am Vortage hatte Landwirtschaftsminister Paul Scholz in Berlin Bauerndelegationen aus mehreren Dörfern empfangen. Sie baten um Unterstützung des genossenschaftlichen Zusammenschlusses. Die Delegation aus Meierstorf bei Grevesmühlen berichtete, »dass durch die gemeinschaftliche Feldbestellung, die sie bisher auf der Basis von Arbeitsgemeinschaften durchgeführt hatten, viele Schwierigkeiten leichter überwunden werden konnten... und die wirtschaftliche Lage der Bauern verbessert wurde.« Was
in der Öffentlichkeit als spontane Entscheidung von Neubauern aussah, war
freilich ab Ende Mai in einer streng vertraulichen Aktion durch Beauftragte
des ZK der SED vorbereitet worden. Die II. Parteikonferenz der SED
(09.-12.07.1952) deklarierte dann offen den Aufbau des Sozialismus. Hermsdorf sprang recht spät auf diesen „Strom der Zeit“ auf. Wie der Artikel vom 12.06.1958 belegt, gab es hier erst vier Jahre später Bemühungen zur Gründung einer LPG. |
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Am 29.09.1958 erfolgte die Gründung der LPG Typ III „Hermsdorfer Kreuz“, Herbert Huhn wurde 1. Vorsitzender, mit Unterstützung von Fritz Nadler, Buchhalter Walter Vogel und Revisionskommission Elly Kraft. Sieben bäuerliche Betriebe und drei Industriearbeiter bildeten in Hermsdorf die erste LPG. Gleichzeitig übernahmen diese die Bewirtschaftung vier besitzloser Betriebe. Im Jahr 1959 vollzog man den Übergang von der LPG Typ I zur LPG Typ III, weitere elf Bauern, bzw. Industriearbeiter wurden in die LPG als Mitglieder aufgenommen. Durch diese wird eine LN (landwirtschaftliche Nutzfläche) von 85 ha bewirtschaftet. Das Inventar bestand aus:
Von der MTS Schlöben, Brigade Hermsdorf, wurden für die LPG Hermsdorf Feld- und Transportleistung in Höhe von 9.080,- M erbracht. Im gleichen Jahr begannen erste Baumaßnahmen in der LPG „Hermsdorfer Kreuz“ für die genossenschaftliche Viehhaltung. Es wurden begonnen: 2 Kükenställe, 1 Entenstall, 1 Rinderoffenstall.Für den Wert einer AE (Arbeitseinheit) in Höhe von 7,34 M wurde ein staatlicher Überbrückungskredit von 55,9 TM gewährt. |
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Das Gelände der LPG Hermsdorfer Kreuz aus der Luft, hier gelb eingezeichnet. Es handelt dich um das ehemalige Ostlager, von den noch einige Baracken übernommen und umgebaut wurden. Die Aufnahme wurde nach der Wende aufgenommen. Vom Ostlager stehen hier nur noch die ehemalige Sanitätsbaracke und die beiden Baracken außerhalb der LPG unten rechts. | |||||
Bau einer Geflügelhalle 1959 in der LPG |
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Herbert
Teller war ab 1959 nebenamtlicher Buchhalter der LPG „Hermsdorfer Kreuz“, In
der LPG „Hermsdorfer Kreuz“ wurde 1960 der erste Betriebsplan und die erste
Betriebsordnung der LPG erstellt. In der LPG waren in dieser Zeit 17
Mitglieder, |
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Helmut Plötner war von 1961 bis 1962 Vorsitzender der LPG Typ III „Hermsdorfer Kreuz“.
Die Maschinen-Traktoren-Station (MTS) in Hermsdorf wurde 1963 in die LPG „Hermsdorfer Kreuz“ überführt.
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- Walter Auerbach wurde an 01.03.1963 zum Vorsitzenden der LPG gewählt. - Ab März 1963 zum Vorsitzenden der LPG Typ II „Hermsdorfer Kreuz. - Ab 1966 Zusammenschluss mit der LPG Typ I „Holzlandperle“. - Ab 1969 bis 1973 zusätzlich Leiter der Kooperationsabteilung Bereich IV (Hermsdorf-Saara-Rüdersdorf) - Ab 1973 – 1979 Vorsitzender des Kooperationsrates Hermsdorf - Ab 1980 – 1990 Vorsitzender der LPG Pflanzenproduktion Hermsdorf |
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Im Jahr 1963 wurde mit dem Bau des heute noch genutzten 100er Kuhstalles der LPG „Hermsdorfer Kreuz“ in Hermsdorf begonnen.
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Ausflug der LPG „Hermsdorfer Kreuz“ in den Spreewald 1966 |
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11.03.1966 1966 1969 1971 1973 1974 1975
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1976 1979 1980 1983 1985 1986 1988 Im Dezember 1991 wurde die LPG Hermsdorf aufgelöst. Aus den Resten der ehemaligen LPG bildete sich die Agrargenossenschaft Hermsdorf.
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Die älteste noch bestehende Hermsdorfer Landwirtschaft - Schilling "Wagners" - siehe hier. | |||||